Martens verzichtet auf Cinkarna Celje

Die Martens Management GmbH von Ralph Martens mit Sitz in Wien zieht ihre Übernahmepläne für das börsennotierte slowenische Chemieunternehmen Cinkarna Celje zurück. Ihre Firma Anatol kündigte am Mittwochabend an, kein Übernahmeangebot zu legen.

„Anatol wurde nicht ermöglicht, rechtzeitig eine Due Diligence durchzuführen, deshalb wird sie kein Übernahmeangebot für Cinkarna Celje legen“, hieß es in einer Mitteilung. Vergangene Woche gab Anatol mit Sitz in Luxemburg die Übernahmeabsicht für das slowenische Chemieunternehmen bekannt. Anatol bot 220 Euro pro Aktie bzw. 179 Millionen Euro für den gesamten Anteil ohne die Aktien im Eigenbesitz an. Zusammen mit der Dividende von 26,5 Euro, die vorige Woche bei der Aktionärsversammlung beschlossen wurde, wurde der Wert für die Aktionäre auf 246,5 Euro pro Aktie beziffert.

Slowenische Medien berichteten jedoch, dass die Aktionäre das angekündigte Übernahmeangebot als zu niedrig bewertet haben. Cinkarna Celje gehört zu den profitabelsten slowenischen Industrieunternehmen und hat auch eine großzügige Dividendenpolitik. Laut Börsenexperten hätte das Offert doppelt so hoch sein müssen, damit der Start der Übernahmegespräche einen Sinn gehabt hätte, berichteten slowenische Medien.

Cinkarna Celje galt bereits vor der angekündigten Übernahme als eine der besseren Investitionen an der Börse in Ljubljana. Seit der Übernahmeabsicht legte der Aktienkurs zu und erreichte mit 283 Euro einen neuen Rekord. Am Mittwoch schloss die Cinkarna-Celje-Aktie bei 256 Euro.

Die Eigentümerstruktur von Cinkarna ist zerstreut, der slowenische Staat hält wichtige Anteile über die Pensionsversicherung Modra Zavarovalnica (15 Prozent), die Abwicklungsgesellschaft DUTB (14,5 Prozent) und die slowenische Staatsholding SSH (11,4 Prozent). Das Chemieunternehmen steht seit 2013 auf der Liste der Staatsunternehmen, die zur Privatisierung freigegeben wurden.