„Ustascha-Treffen eine Schande“

Der Verband der Kärntner Partisanen/ Zveza koroških partizanov (ZKP) begrüßte am Dienstag in einer Aussendung die Initiative der EU-Parlamentarier, die in Wien gegen das alljährliche Treffen der kroatischen Ustascha am Loibacher Feld/ Libuško polje bei Bleiburg/ Pliberk protestiert haben.

Društvo Peršman srečanje Mohar Tomič Wutte Blohberger

orf

Milan Wutte

„Der Veranstaltung ein Ende setzen“

Der Vorsitzende der Kärntner Partisanen/ Zveza koroških partizanov, Milan Wutte, erinnert unter anderem an die Tatsache, dass dieses Treffen in Loibach/Libuče bei Bleiburg/Pliberk de facto zu einem der größten Faschistentreffen in Europa geworden sei, bei welchem die Grenzen der Unterscheidbarkeit zwischen den Ustascha und diversen anderen faschistischen und rechtsextremen Gruppierungen immer mehr verschwinden „und alles nur noch zu einer braunen Masse wird“. In diesem Sinne bekräftigt Wutte auch die Haltung der österreichischen EU-Parlamentarier Weidenholzer, Karas und Mlinar, dass es, wie Wutte formuliert, "mehr als an der Zeit ist, faschistischen und rechtsextremen Provokationen im Rahmen dieser Veranstaltungen ein Ende zu setzen.“

Wutte nimmt dabei auch mit Zufriedenheit zur Kenntnis, dass die katholische Kirche in Kärnten nun ein Zur-Schau-Stellen von Ustascha-Symbolen und hetzerische Reden verboten wissen will und von der kroatischen Kirche einfordert, dafür Sorge zu tragen. Wutte dazu erklärend: „Die Fehler der Gurker Diözese/Krška škofija in der Nazizeit, als slowenisch sprachige Priester in Oberkärntner Pfarren zwangsversetzt oder sogar mehrere von ihnen in Konzentrationslager gebracht und dort ermordet wurden, haben offensichtlich - spät aber doch - Sensibilität für diese Fragen auch im kirchlichen Lager geweckt.“

Društvo Peršman srečanje Mohar Tomič Wutte Blohberger

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Andrej Mohar

„Schande für Kärnten bzw. Österreich“

Zufrieden über den Protest der EU-Parlamentarier sowie die jüngsten Aussagen des Kärntner Landeshauptmannes Peter Kaiser, wonach auch Ustascha-Symbole und -Verherrlichung nach dem Verbotsgesetz geahndet werden muss, zeigt sich auch Andrej Mohar, Sekretär des Verbandes der Kärntner Partisanen/Zveza koroških partizanov. Er ergänzt, dass es bei allen Feststellungen, dass es bei dem Ustascha-Treffen um eine “Schande für Kärnten bzw. Österreich“ geht, jedoch tatsächlich auch um den anschließenden und entscheidenden Schritt geht: “Alle, die die Gefahren einer faschistischen, revanchistischen und rechtsradikalen Zuspitzung sehen, müssen auch in Österreich die Forderung erheben, dass Treffen wie diese am Loibacher Feld/Libuško polje bei Bleiburg/Pliberk verboten gehören.“ Da habe auch der Hinweis, dass eben der jeweilige Innenminister gefordert sei, keine Relevanz: „Wir haben doch in den Jahren der bisherigen Ustascha-Treffen in Bleiburg/Pliberk bereits Innenminister aller Colours gehabt.“

Protestkundgebung in Bleiburg/ Pliberk

Wutte und Mohar betonen, dass es am 12. Mai 2018 um 11 Uhr am Bleiburger Hauptplatz zu einer Protestkundgebung der Initiative gegen das Ustascha-Treffen, zu deren Hauptaktivisten auch der Verband der Kärntner Partisanen/Zveza koroških partizanov gehört, kommen wird. „Da haben auch alle erwähnten österreichischen Politiker - und auch andere - hoffentlich Zeit, neben Vertretern der Zivilgesellschaft aus dem Alpen-Adria-Raum, welche die Protestveranstaltung unterstützen, vor Ort ihrem politischen Verlangen nach einem Verbot der Ustascha-Treffen und der Umsetzung des österreichischen Verbotsgesetzes Nachdruck zu verleihen“, so Wutte und Mohar unisono.

- Meldung in slowenischer Sprache
- Siehe Meldung vom Tag: Parteiübergreifender Widerstand