Erinnerung an Holocaust-Opfer

Mit Sirenengeheul in Israel und dem „Marsch der Lebenden“ in Auschwitz in Polen wird am Donnerstag an die sechs Millionen Opfer des Holocausts erinnert. Rund 12.000 junge Juden aus Israel und aller Welt gehen von Auschwitz nach Birkenau, dem größten der deutschen Vernichtungslager.

Laut Veranstaltern ist es die bisher größte Teilnehmerzahl in der 30-jährigen Geschichte des Marsches. Zum Jubiläum der jährlich stattfindenden Prozession werden 70 Holocaust-Überlebende sowie die israelischen und polnischen Präsidenten Reuven Rivlin und Andrzej Duda erwartet.

Verhältnis war zuletzt angespannt

Das Verhältnis zwischen den beiden Ländern gilt seit Jahresbeginn wegen eines umstrittenen polnischen Holocaust-Gesetzes als strapaziert. Die Vorschrift sieht Geld- und Haftstrafen für diejenigen vor, die dem polnischen Staat oder Volk „öffentlich und entgegen den Fakten“ die Verantwortung oder Mitverantwortung für Verbrechen des Nazi-Regimes zuschreiben.

Kritiker warfen der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) vor, von Polen begangene Verbrechen an Juden vertuschen zu wollen. Warschau streitet das ab, lässt zum Eindämmen der Krise das bereits in Kraft getretene Gesetz jedoch vom Verfassungsgericht prüfen.