Der Star ist der Keeper

Österreichs erster Länderspielgegner des Jahres, Slowenien, kommt am Freitag (20.45 Uhr - live in ORF eins) mit einer Reihe von Klassespielern nach Klagenfurt/ Celovec. Großer Star der slowenischen Fußballnationalmannschaft ist der Torhüter Jan Oblak.

100 Millionen Euro Ablöse für Oblak?

Der 25-jährige Oblak könnte noch in diesem Jahr zum teuersten Keeper der Fußballgeschichte avancieren. Der Tormann steht bis 2021 bei Atletico Madrid unter Vertrag. Mehrere Topp-Clubs sollen aber gewillt sein, im Sommer die festgeschriebene Ablöse von 100 Millionen Euro zu bezahlen - darunter laut Medienberichten Chelsea, Arsenal, Liverpool und vor allem Paris Saint-Germain. Oblak hat erst in der vergangenen WM-Qualifikation Inter-Mailand-Keeper Samir Handanovič als Sloweniens Nummer eins abgelöst. Unter Kavčič war er einst auch in der U21 tätig.

Debüt für den Teamchef

Der Teamchef gibt in Klagenfurt/ Celovec sein Debüt. Der frühere Assistent war im Herbst seinem früheren Chef Srečko Katanec nachgefolgt, der nach Platz vier in der WM-Quali hinter England, der Slowakei und Schottland zurückgetreten war. Kavčič war davor auch einige Jahre in China tätig. „Das Ergebnis ist immer wichtig“, betonte der 64-Jährige vor seiner Premiere. „Das ist auch in Spielen auf dem Schulhof so.“

Kavčič will den Slowenen, aktuell Nummer 62 der FIFA-Weltrangliste (Österreich liegt auf Rang 28), einen wiedererkennbaren Spielstil verordnen und eine Siegermentalität einimpfen. „Ich erwarte ein gutes Spiel gegen Österreich“, sagte der Neo-Teamchef zum Auftakt der Vorbereitungen in Brdo bei Kranj, keine Autostunde vom Spielort in Kärnten entfernt. „Das ist ein Qualitätsgegner, aber wir haben auch unsere Qualitäten.“

Diskussionen um Kampls Spielposition

Auch der Ex-Salzburger Kevin Kampl gibt unter Kavčič sein Comeback für Slowenien. Wie in Österreich um David Alaba hatte es in Slowenien zuletzt Diskussionen um die beste Spielposition von Kampl gegeben. Der Leipzig-Legionär war sich darüber auch mit Katanec nicht einig. Unter dessen Nachfolger kehrt der 27-Jährige nach einem Jahr Abwesenheit ins slowenische Team zurück. Kavčič sieht ihn im zentralen Mittelfeld: „Er ist ein Box-to-Box-Spieler, wie man im Ausland sagt.“

Im Sturm verfügen die Slowenen mit dem früher für Rapid und Sturm sowie nun für St. Etienne tätigen Robert Berič über einen weiteren Ex-Österreich-Legionär. Star in der Offensive ist aber Josip Iličič. Der 30-jährige Mittelfeldspieler von Atalanta Bergamo befindet sich laut slowenischen Medien in der „Form seines Lebens“. Erst am Wochenende beim 5:0-Sieg von Atalanta Bergamo bei Hellas Verona erzielte er drei Tore.

Ziel ist EM-Teilnahme 2020

Bei einer Endrunde war Slowenien zuletzt bei der WM 2010 in Südafrika vertreten. Großes Ziel ist die EM-Teilnahme 2020. Gelingen soll das mit einer Legionärsauswahl. Für den Test gegen Österreich und vier Tage später in Ljubljana gegen Weißrussland hat Kavčič nur einen Spieler aus der heimischen Liga nominiert - Verteidiger Martin Milec von Meister und Champions-League-Teilnehmer NK Maribor.

„Das heißt aber nicht, dass unsere Liga schlecht ist“, betonte der Teamchef. Mit Ausnahme des in Deutschland geborenen Kampl seien alle slowenischen Nationalspieler dort ausgebildet worden.

In der neuen Nations League ist der südliche Nachbar eine Klasse unter den Österreichern eingestuft. Gegner in Liga C sind im Herbst Norwegen, Bulgarien und Zypern. Bis dahin muss sich Kavčič auch auf einen neuen Kapitän festgelegt haben. Gegen Weißrussland wird Rekordnationalspieler Boštjan Cesar (100 Länderspiele), der die Rolle bisher innehatte, verabschiedet.

Siehe Meldung vom 20.03.2018