Bosnien antwortete auf EU-Fragen

Die bosnische Regierung hat am Mittwoch einstimmig den ausgefüllten Fragebogen der EU, der nun nach Brüssel zurückgesandt wird, angenommen. Es geht um Antworten auf 3.241 Fragen im Zuge der EU-Annäherung Bosniens.

„Schwierigste Phase bisher“

An der Beantwortung der Fragen war laut Ministerpräsident Denis Zvizdić an die 1.200 Behördenvertreter beteiligt. Es handle sich um die schwierigste Phase im bisherigen EU-Annäherungsprozess, so Zvizdić auf einer Pressekonferenz in Sarajevo.

Bosnien-Herzegowina hatte am 15. Februar 2016 einen EU-Beitrittsantrag an Brüssel geschickt, dieser wurde am 20. September jenes Jahres von den EU-Außen- und Europaministern angenommen. EU-Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn hatte im Dezember desselben Jahres den Fragebogen der EU-Kommission in Sarajevo der bosnischen Regierung überreicht.

Auf Grundlage der Antworten wird die EU-Kommission entscheiden, ob Bosnien-Herzegowina den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhält.

Die EU hatte 2008 ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit Bosnien-Herzegowina geschlossen. Dieses ist allerdings erst seit Juni 2015 in Kraft, nachdem sich führende bosnische Politiker zuvor zu Reformschritten zwecks EU-Annäherung des Landes verpflichtet hatten. Die bosnische Politik ist wegen der Unstimmigkeiten zwischen den politische Vertretern der verschiedenen Volksgruppen oft gelähmt.