In Slowenien streikten Lehrer

In Slowenien sind am Mittwoch wegen eines Lehrerstreiks Schulen und Kindergärten landesweit geschlossen geblieben. Mehr als 40.000 Lehrer und Erzieher streikten für höhere Gehälter, davon nahmen nach Angaben der Gewerkschaft SVIZ rund 20.000 an einem Protest am Kongressplatz in Ljubljana teil.

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Für rund 253.000 Schüler in Volks- und Mittelschulen blieb der Unterricht am Mittwoch aus, auch 85.000 Vorschulkinder blieben zu Hause. In den Kindergärten und Volksschulen wurden aber für Kinder, deren Eltern keine Betreuung organisieren konnten, diese sichergestellt. Nach Angaben des SVIZ-Vorsitzenden Branimir Štrukelj waren 95 Prozent aller Schulen geschlossen, am Streiktag kamen im ganzen Land weniger als 4.000 Kinder in die Kindertagesstätten und Schulen.

Die Lehrergewerkschaft fordert Gehaltserhöhungen für zwei bzw. drei Tarifklassen, angemessene Boni für Klassenvorstände und ein höheres Urlaubsgeld für die am schlechtesten bezahlten Lehrkräfte. Die Gewerkschaft kündigte eine mögliche Verschärfung der Streikaktivitäten an, sollten die Tarifverhandlungen mit der Regierung keinen Fortschritt bringen. Der SVIZ-Vorsitzende kündigte für diesen Fall eine weitere Arbeitsniederlegung für 14. März an.

Der Lehrerstreik ist Teil einer Streikwelle im öffentlichen Dienst Sloweniens, mit der die Beschäftigten höhere Löhne fordern: Bereits am Montag waren Polizeibeamte in einen unbefristeten Streik getreten, am Dienstag gab es einen zweistündigen Warnstreik von Pflegekräften in öffentlichen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.

Zwischen 20.000 bis 25.000 Beschäftigte beteiligten sich laut Medienberichten an der Arbeitsniederlegung am Mittwoch. Schon Ende Jänner streikten Beschäftigte in der Staatsverwaltung, dem Kulturbereich, der Sozialfürsorge, der Landesverteidigung sowie Tierärzte, Zoll- und Justizbeamte.

Zusätzlich zu den Gehaltsforderungen verlangen die Gewerkschaften auch die Abschaffung von Sparmaßnahmen, die 2012 eingeführt wurden. Sie werfen der Regierung vor, mit separaten Tarifvereinbarungen für einzelne Berufsgruppen, wie etwa für Ärzte, das einheitliche Lohnsystem im öffentlichen Dienst aus dem Gleichgewicht gebracht zu haben. Die Regierung hält die Anliegen für nicht gerechtfertigt. Die Verwirklichung aller Forderungen, deren Umsetzung mit fast einer Milliarde Euro veranschlagt wird, übertrifft laut der Regierung die finanziellen Möglichkeiten des Staates.

Siehe Meldung vom 13.02.2018