Maja Haderlap erhält Max-Frisch-Preis

Maja Haderlap erhält den mit 40.000 Franken (rund 34.000 Euro) dotierten Max-Frisch-Preis der Stadt Zürich. Er wird alle vier Jahre an Autorinnen und Autoren vergeben, die sich künstlerisch kompromisslos mit den Grundfragen der Demokratie auseinandersetzen.

Kaiser: „Verständigung und Verständnis“

Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gratulierte der Schriftstellerin und Bachmannpreisträgerin 2011 zu ihrer Auszeichnung. Haderlap habe als Autorin mit ihren Werken viel zur Verständigung und zum gegenseitigen Verständnis im Land beigetragen und mit ihrer Sprache und ihrem Stil auch in den Köpfen viel bewegt. Sie reiht sich unter jene Kärntner Autorinnen und Autoren slowenischer Herkunft ein, die mit ihren erfolgreichen Werken den slowenischen und europäischen Geist bereichert haben, so Kaiser laut Landespressedienst. „Zudem war es ihr stets ein Anliegen die Kultur des Sprechens und des Erinnerns zu pflegen. Dafür und für ihr schriftstellerisches Engagement gebührt ihr großer Respekt“, sagte Kaiser.

Begründung der Jury „perfekt formuliert“

Für den Landeshauptmann hat die Jury ihre Begründung perfekt formuliert, indem sie feststellte, „dass das Werk der Schriftstellerin für eine Literatur steht, die sich nicht mit Grenzen abfindet. Und das in einer Zeit, in der vielerorts in Europa wieder Identitätspolitik betrieben wird, die Menschen, Sprachen und Kulturen scheidet."

In der Begründung der Jury heißt es weiter, Haderlaps Dichtung enthüllt hinter jedem Schweigen eine Klage und findet hinter jedem Geheimnis eine Tat. 2011 gewann Haderlap den Ingeborg-Bachmann-Preis mit einem Text über den Widerstand der Kärntner Slowenen gegen die deutsche Wehrmacht.

Frühere Träger des Max-Frisch-Preises sind Tankred Dorst, Jörg Steiner, Ralf Rothmann, Barbara Honigmann und Robert Menasse.