EU will im Grenzstreit vermitteln

Die Europäische Kommission will im Grenzstreit zwischen den Mitgliedstaaten Slowenien und Kroatien schlichten. „Wir haben unsere Dienste als Vermittler angeboten“, sagte Kommissionschef Jean-Claude Juncker am Montag bei einem Besuch des slowenischen Präsidenten Borut Pahor in Brüssel.

Slowenien erwartet, dass Kroatien sein Wort hält

Beide Länder streiten über den Grenzverlauf in der Bucht von Piran an der nördlichen Adria. Slowenien pocht auf einen internationalen Schiedsspruch, den Kroatien aber nicht anerkennt. Über den Jahreswechsel war es zur Konfrontation gekommen.

Pahor sagte, Slowenien habe dem EU-Beitritt Kroatiens 2013 unter der Bedingung zugestimmt, dass die Regierung in Zagreb das Schiedsgericht anerkennt. „Slowenien erwartet, dass Kroatien sein Wort hält.“

Juncker meja Slovenija Hrvaška problem cele EU

sta.si

„Differenzen nicht so groß, wie dargestellt“

Juncker stellte klar, dass der Schiedsspruch Grundlage seines Vermittlungsversuchs sei. Die Differenzen beider Seiten seien nicht so groß wie dargestellt. Die Kommission wolle keinen Konflikt und keine Zwischenfälle zwischen beiden Ländern.

Gleichzeitig betonte Juncker, dass nie wieder ein Land mit ungelösten Grenzproblemen in die EU aufgenommen werden solle. Er bezog dies auf die Staaten des westlichen Balkans mit Ambitionen auf einen Beitritt. „Sie müssen sich untereinander einigen, bevor sie Mitglieder der Europäischen Union werden“, sagte der Präsident.

- Meldung in slowenischer Sprache
- Siehe Meldung vom 05.01.2018