Burschenschafter-Schleife: Strafe für Rekruten

Rüdiger Haider, Sohn des FPÖ-Abgeordneten Roman Haider, ist vom Bundesheer bestraft worden, weil er bei einer Veranstaltung im Parlament in Bundesheeruniform und einer Burschenschafter-Schleife erschienen war. Das Verteidigungsministerium bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der „Tiroler Tageszeitung“.

Schleife auf Uniform

Dem Rekruten war die Auszeichnung „Franz-Dinghofer-Medaille für Verdienste um die Demokratie“ des FPÖ-nahen Franz-Dinghofer-Instituts verliehen worden. Geehrt wurde er von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und dem früheren Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (FPÖ). Zu dem Festakt im Parlament erschien der Rekrut in Bundesheeruniform.

Dazu trug er sichtbar das Band einer schlagenden Burschenschaft, deren Mitglied er ist: aus Sicht des Heeres ein Verstoß gegen die Uniformverordnung. Nach einer internen Prüfung beim Heer wurde der Rekrut „disziplinär bestraft, er ist einsichtig und hat die Strafe angenommen. Sie ist damit rechtskräftig“, teilte Bundesheersprecher Oberst Michael Bauer gegenüber der „TT“ mit.

Die Art der Strafe durfte Bauer allerdings nicht kundtun. Der militärische „Strafkatalog“ reicht von einem Verweis, also einer Art Rüge, bis zur Entlassung. Letztere wurde aber nicht ausgesprochen.

Aufregung um Abbruch von Vortrag

Die Medaille hatte Haider für eine Aktion erhalten, die im Frühjahr für Schlagzeilen sorgte. Als Gymnasiast hatte er damals seinen Vater über den Inhalt eines Vortrags eines Extremismusexperten an seiner Schule informiert.

Der Abgeordnete veranlasste den Direktor, den Vortrag zu stoppen. Der FPÖ-Politiker rechtfertigte sich damit, dass es im Vortrag nur um die „Gefahr von rechts“ gegangen sei. Wie der Landesschulrat später erklärte, erfolgte der Abbruch des Vortrags zu Unrecht.