Wie Schulen mit der NS-Zeit umgehen

Eine neue Studie beleuchtet die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Schulen und Gesellschaft. Die Autoren rund um Herausgeber Daniel Wutti orten in dem am Mittwochabend in Klagenfurt/ Celovec präsentierten Buch einige volksgruppenabhängige Unterschiede in der Erinnerungskultur.

Volksgruppenbedingte Unterschiede

„Für uns war die Frage spannend: Was ändert sich nun an der Erinnerungskultur, wenn es immer weniger Zeitzeugen gibt, aber gleichzeitig junge Leute neu in den Diskurs einsteigen“, sagte Herausgeber Daniel Wutti.

Besonders bemerkenswert findet er in Kärnten die unterschiedliche Herangehensweise in Familien der slowenischsprachigen Minderheit und der deutschsprachigen Kärntner: „Kärntner Slowenen, die zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurden, geben ihre Opfer-Geschichte von Generation zu Generation weiter. Bei den deutschsprachigen Kärntnern ist es jedoch so, dass von der Zeitzeugengeneration oft nur wenig an die Nachfahren weitergegeben wird“, erklärte Wutti.

Studie: Fronten weichen langsam auf

Das schlage sich auch im Unterricht nieder, stellten die Forscher fest: Schüler aus Opferfamilien finden das Thema Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht besonders wichtig, während es für andere Schüler oft nur ein Thema unter vielen sei.

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