Sberbank-Forderungen nicht anerkannt

Von insgesamt 7,7 Mrd. Euro (58 Mrd. Kuna) an Gläubigerforderungen von 77 Unternehmen hat der Konzern Agrokor rund 5,5 Mrd. Euro anerkannt, berichteten Medien in Kroatien am Donnerstag. Hingegen werden fast 2,2 Mrd. Euro bestritten, darunter die Schulden gegenüber der russischen Sberbank.

Forderungen wegen Klagen nicht anerkannt

Die Kreditforderungen der Sberbank in der Höhe von fast 1,3 Mrd. Euro wurden nicht anerkannt, weil die russische Bank bereits Klagen zur Schuldeintreibung erhoben habe, hieß es. Agrokors größter Gläubiger liegt mit dem Konzernsanierer Ante Ramljak in Streit und nimmt an der staatlichen Sanierung des Konzerns, die als intransparent kritisiert wird, nicht teil.

Laut dem Konzernsanierer kann man nun mit dem Einigungsprozess mit den Gläubigern beginnen. Dem Sanierungsplan zufolge wird damit im ersten Quartal 2018 gerechnet. Ramljak bezeichnete die Umstrukturierung des kroatischen Großkonzerns als den derzeit größten Sanierungsverfahren in Europa. Die Kosten werden auf 58 bis 69 Mio. Euro geschätzt.

Ex-Chef Todorić in London gegen Kaution frei

Der geflüchtete Gründer des überschuldeten kroatischen Konzerns Agrokor, Ivica Todorić, der am Dienstag in London festgenommen wurde, kann seine Auslieferung an Kroatien auf freiem Fuß bekämpfen. Er wurde gegen Kaution von 100.000 Pfund (rund 113.600 Euro) noch am gleichen Tag freigelassen. Die nächste Anhörung vor einem Londoner Gericht ist laut kroatischen Medien für 10. April 2018 angesetzt.

Der mit europäischem Haftbefehl wegen Korruption gesuchte Tycoon hat sich freiwillig der Londoner Polizei gestellt. In einer Gerichtsanhörung widersetzte sich Todorić der Auslieferung an Kroatien, wie Medien berichteten. Der Richter ließ ihn gegen Kaution gehen, er musste jedoch seinen Pass abgeben und muss eine elektronische Fußfessel tragen.

Siehe Meldung vom 08.11.2017