Spannungen zwischen Türken und Kurden

Das rund 18 Millionen Einwohner zählende deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) wird zunehmend zum Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Türken und Kurden. In Düsseldorf wurde der Verfassungsschutzbericht präsentiert.

Vervierfachung der Straftaten

Seit dem Putschversuch in der Türkei hätten sich die Spannungen zwischen türkischen Nationalisten und kurdischstämmigen PKK-Anhängern erheblich verschärft, erklärte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts. 2016 seien 205 entsprechende Straftaten begangen worden, im Vergleich zum Jahr 2015 sei dies fast eine Vervierfachung.

Insgesamt verzeichnete Nordrhein-Westfalen laut Reul bei der politisch motivierten Kriminalität einen erheblichen Anstieg, binnen zehn Jahre habe sich die Zahl der Straftaten verdoppelt. „Auffällig ist, dass besonders Gewaltdelikte aus dem rechtsextremen Spektrum und beim auslandsbezogenen Extremismus stark zugenommen haben“, erklärte Reul.

So sei die Zahl der rechtsmotivierten Gewalttaten von 289 Fällen im Jahr 2015 auf 381 Fälle im vergangenen Jahr gestiegen. Beim Linksextremismus sei die Zahl der Fälle 2016 zwar zurückgegangen. Über zehn Jahre betrachtet habe sich die Zahl der linksextremen Gewaltdelikte allerdings verdoppelt.