Patria entlässt über 100 Mitarbeiter

Der durch die Radpanzergeschäfte mit Slowenien und Kroatien und die damit zusammenhängenden Korruptionsprozesse auch in Österreich bekannte finnische Rüstungskonzern Patria entlässt über 100 Mitarbeiter. Betroffen sind mehrere Standorte in Finnland.

Dies gab das staatlich dominierte Unternehmen am Dienstag in Helsinki in einer Aussendung bekannt.

Patria hatte bereits im August weiträumige Personalabbaupläne avisiert. Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen mit 1.300 Arbeitnehmern entsprechende Verhandlungen geführt. Insgesamt beschäftigte Patria bisher rund 1.600 Mitarbeiter.

Als Grund für den Personalabbau nannte der Konzern sowohl produktionstechnische als auch wirtschaftliche und strategische Motive. Besonders betroffen ist der flugzeugtechnische Zweig des Konzerns, Patria Aviation.

Die Schmiergeldvorwürfe gegen ehemalige Patria-Spitzenmanager, slowenische Politiker und Mittelsmänner, den österreichisch-slowenisch-kanadischen Geschäftsmann Walter Wolf sowie den Rüstungslobbyisten Hans-Wolfgang Riedl beschäftigten jahrelang die Gerichte in Finnland, Slowenien und Österreich.

Dabei kam es zu unterschiedlichen Urteilen. Der Großteil der Vorwürfe ging bis zum jeweiligen Höchstgericht, wo die meisten der Schuldsprüche wegen Verjährung aufgehoben wurden. Andere Verfahren wurden bereits im Vorfeld aufgrund von formellen Mängeln eingestellt.

Zuletzt wurde gegen Wolf im Sommer dieses Jahres ein neues Verfahren in Slowenien wegen des Verdachts der Geldwäsche eröffnet. Die Anklage gegen Wolf wegen des Verdachts von Schmiergeldzahlungen an slowenische Politiker bis hinauf zu Ex-Regierungschef Janez Janša war vor zwei Jahren wieder fallen gelassen worden - wegen Verjährung.