Slowenien fordert Ende der Grenzkontrollen

Slowenien stemmt sich gegen das von der EU-Kommission geplante Zugeständnis an Österreich zur Aufrechterhaltung von Grenzkontrollen. Ljubljana sei diesbezüglich „unnachgiebig“, weil es keinen Grund für die Kontrollen gebe, betonte der slowenische Ministerpräsident Miro Cerar beim EU-Gipfel in Tallinn.

„Alle objektiven Daten zeigen, dass es überhaupt keinen Grund für die Kontrollen gibt“, sagte Cerar am Freitag. Er erwarte sich von der EU-Kommission, dass sie diese Position auch gegenüber Österreich vertreten werde.

Die EU-Kommission hatte vorige Woche dem anhaltenden Druck einiger EU-Staaten, darunter Deutschland und Österreich, zur Verlängerung der im November auslaufenden Grenzkontrollen innerhalb des Schengen-Raumes nachgegeben. Demnach sollen die EU-Staaten die Binnengrenzen bis zu drei Jahre wegen Terrorgefahr kontrollieren können.

Slowenien läuft schon seit Monaten Sturm gegen die im Zuge der Flüchtlingskrise verhängten Kontrollen und sieht sie als Wettbewerbsnachteil für seine stark exportorientierte Wirtschaft. An den österreichisch-slowenischen Grenzübergängen, insbesondere am stark frequentierten Karawankentunnel/ Predor Karavanke, kommt es regelmäßig zu stundenlangen Staus.

Slowenien argumentiert, dass es seinen Verpflichtungen zum Schutz der Schengen-Außengrenze vollumfänglich nachkomme, die österreichischen Kontrollen daher ungerechtfertigt seien.