Bilder-Zyklus „Birkenau“ im Bundestag

Im Berliner Reichstagsgebäude, dem Sitz des Bundestages, erinnert künftig der beklemmende Bilderzyklus „Birkenau“ von Gerhard Richter an die Barbarei des Holocaust. Der 85-jährige Künstler übergab eine fotografische Umsetzung des Werks an Bundestagspräsident Norbert Lammert.

„Das ist eine große Ehre. Es ist großartig, dass es so ist“, sagte Richter am Montag. Der im Jahr 2014 geschaffene vierteilige Zyklus entstand nach Dokumentarfotos von Häftlingen aus dem NS-Vernichtungslager Birkenau. Weil Richter eine bildhafte Darstellung des Themas nicht für angemessen hielt, übermalte er die Werke in mehreren Arbeitsgängen immer wieder abstrakt. Sie hängen jetzt in der Eingangshalle des Reichstags direkt gegenüber Richters früherer Farbkomposition „Schwarz Rot Gold“.

Bundestagspräsident Lammert sagte, er könne sich keinen besseren Ort für das Werk vorstellen. „Jeder, der jetzt an diesen Platz der deutschen Demokratie will, muss hier hindurch - zwischen Birkenau und Nationalflagge“, sagte der Parlamentspräsident. „Das sind Erinnerungen, vor denen wir uns nicht wegducken dürfen, sondern die wir ganz bewusst im Bewusstsein behalten müssen.“

Der Starkünstler stellte die Fotografien als Leihgabe zur Verfügung, weil er den Zyklus nicht verkaufen will. Die bisher an der Wand installierten Leuchtkästen von Sigmar Polke hatten restauriert werden müssen.