Magna-Pläne in Slowenien wackeln

Das vom Autozulieferer Magna Steyr geplante Investment in Slowenien wackelt wieder. Die umweltrechtliche Freigabe der Pläne durch die nationale Umweltagentur ARSO könnte durch Umweltorganisationen bekämpft werden, wurde am Mittwoch bekannt. Für einen alternativen Standort in Ungarn soll es bereits grünes Licht geben.

Bei Verzögerung werden Pläne aufgegeben

Wegen Einsprüchen von Nichtregierungsorganisationen (NGO) gegen das Ja der Umweltbehörde für eine Lackieranlage in Hoče im Nordosten des Landes würde die vorläufige Genehmigung durch die staatliche ARSO zunächst einmal nicht endgültig in Kraft treten. Magna will laut früheren Medienberichten aber nur bis Ende September auf eine Baugenehmigung in Slowenien warten. Bei einer Verzögerung würde man die Pläne dort aufgeben und die Investition stattdessen in Ungarn machen, hieß es.

Und das könnte sich konkretisieren: Laut slowenischer Nachrichtenagentur STA soll Magna bereits eine Baugenehmigung für Vorbereitungsarbeiten in Ungarn erhalten haben - doch bleibe Slowenien für Magna die erste Wahl. Laut Bericht der Zeitung „Večer“ soll Magna am Dienstag bestätigt haben, dass der Konzern Ende 2018 die Produktion am Standort Hoče starten werde und dass eine mögliche Beschwerde gegen die Umweltgenehmigung diese Frist nicht gefährden könne.

Magna hat vorigen September eine Baugenehmigung für die Lackiererei in Hoče erhalten - unter der Maßgabe, dass es keine Beschwerden gegen die Umweltbewilligung geben wird, die eine Voraussetzung für die Baugenehmigung ist. Zuletzt hat am Dienstag die slowenische Umweltorganisation E-Forum konkret eine Beschwerde gegen die Umweltbewilligung angekündigt, und auch die Organisation Umanotera hatte eine solche in Aussicht gestellt. Im ersten Fall geht es um das Thema Wasserqualität, im zweiten um Luftqualität und öffentliche Gesundheit.

„Plan B“ Ungarn

Der Bau der neuen Magna-Lackieranlage in Slowenien - knapp 75 Kilometer südlich des Magna-Steyr-Werks in Graz - sollte noch starten, damit die Anlage wie geplant im Herbst 2018 in Betrieb gehen kann. Die Lackieranlage mit 400 Mitarbeitern würde nur die erste Phase einer Investition sein, Magna will in Slowenien ein komplettes Werk hinstellen.

Die Frage einer angeblich schon vorhandenen Baugenehmigung in Ungarn wollte Magna laut STA nicht kommentieren. Ein Manager erklärte dem Bericht zufolge aber, je größer die Probleme in Slowenien seien, desto mehr verfolge Magna Plan B, „so dass wir derzeit gleichzeitig zwei Projekte laufen haben“.

Siehe Meldung vom 14.08.2017