Schuldsprüche im Hypo-Prozess

Im Hypo-Prozess um die Fairness Opinion am Landesgericht in Klagenfurt/ Celovec sind am Donnerstag Ex-Hypo-Banker Josef Kircher, Tilo Berlin und Wolfgang Kulterer sowie Heinrich Pecina der Untreue in Millionenhöhe schuldig gesprochen worden. Kircher, Berlin und Pecina wurden darüber hinaus des Betrugs schuldig erkannt.

Die Ex-Banker erhielten durchwegs Haftstrafen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Die Anwälte der Ex-Banker meldeten Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Pecina nahm das Urteil an. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab.

Mehrjährige Haftstrafen verhängt

Berlin bekam eine Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten. Kulterer wurde zu einer Zusatzstrafe von zehn Monaten verurteilt, bei Kircher sind es 16 Monate. Pecina muss eine Geldstrafe von 288.000 Euro zahlen und erhielt 22 Monate bedingt. Kircher und Berlin wurden vom Schöffensenat unter dem Vorsitz von Richterin Sabine Roßmann als unmittelbare Täter gewertet, Kulterer als Bestimmungs- und Pecina als Beitragstäter.

Im Verfahren seien wesentliche Dinge zutage gekommen, sagte Roßmann. Diese habe man einarbeiten müssen. Aus Sicht des Gerichts sei die Bezahlung der Fairness Opinion rechtsgrundlos. „Es ist kein Wertgutachten nach dem Übernahmegesetz für die Hypo International, sie hat einen Gegenwert nur für die Kärntner Landesholding“, präzisierte die Richterin. Dass dadurch die Bank verkauft wurde, sei ein nächster Schritt gewesen. Auch wenn die Fairness Opinion nützlich gewesen sei und den Deal, den man sich so gewünscht habe, ermöglicht habe, habe die Hypo selbst sie nicht gebraucht.

Siehe Meldung vom 31.05.2017