NS-Lager Liebenau: Fundamente freigelegt

Bei den Bauarbeiten zum Murkraftwerk in Graz/ Gradec hat es neue archäologische Funde gegeben: Erstmals wurden großflächig die Fundamente der Lagerbaracken des NS-Zwangsarbeiterlagers Liebenau freigelegt.

Größtes Grazer Arbeiterlager

Das Lager Liebenau im Süden von Graz war in der NS-Zeit das größte Zwangsarbeiterlager im Grazer Stadtgebiet mit bis zu 5.000 dort untergebrachten Personen; der Komplex war zudem eine Station der ungarischen Juden auf den Todesmärschen vom „Südostwallbau“ im Grenzraum zu Ungarn - mindestens 35 von ihnen wurden dort erschossen. Nach dem Krieg befand sich auf dem Gelände ein Flüchtlingslager. Heute ist das Areal zum größten Teil verbaut.

Neue Funde rund um das NS-Lager Liebenau

ORF

Immer mehr Spuren treten zutage

Jahrzehntelang war totgeschwiegen worden, dass es in Graz überhaupt so ein Lager gab, nun aber treten nach und nach die Spuren zutage. Beim Bau des geplanten Jugendzentrums Grünanger war ein gut erhaltener Luftschutzgang des einstigen Zwangsarbeitslagers gefunden worden