Gedenkstein für Familie Genzer

Der Verein „Steine des Gedenkens für die Opfer der Shoa“ übergibt einen neuen Stein an die Öffentlichkeit und will damit der Familie Genzer, die vor dem Holocaust im dritten Bezirk in Wien gewohnt hat und flüchten musste, erinnern.

Moses Genzer und seine Gattin Rachela Genzer versuchten 1939, von Bratislava aus auf einem Donauschiff nach Palästina zu gelangen. Die Reise endete für mehr als 1.200 Juden und Jüdinnen im serbischen Donauhafen Kladovo. Von dort wurden die Flüchtlinge im Juli 1941 in das Internierungslager Šabac überstellt.

Ermordet in Šabac & Sajmište

Im Oktober 1941 wurden alle jüdischen Männer aus Šabac, überwiegend aus Österreich stammende Männer des Kladovo-Transportes (ca. 400), darunter auch Moses Genzer ermordet. Die verbliebenen 750 bis 800 jüdischen Frauen und Kinder wurden im Jänner 1942 in das neu errichtete Lager Sajmište verschleppt, wo auch die Juden Belgrads interniert wurden. Bis Anfang Mai 1942 wurden die ca. 7.500 jüdischen Häftlinge, in der Mehrzahl Frauen, in einem „Gaswagen“ ermordet. Die Kinder des Ehepaars Genzer, Edith und Paul konnten nach Großbritannien bzw. Israel flüchten.

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