Startschuss für Privatisierung der NLB

Der Startschuss für die Privatisierung der slowenischen Großbank NLB (Nova Ljubljanska Banka) ist gefallen. Die Staatsholding (SDH) und NLB veröffentlichten am Montag die Absicht für den Börsengang - sogenannte „Intention to float“.

Bereits zweite Privatisierung

Demnach werden bis zu 50 Prozent der Aktien an den Börsen in Ljubljana und London platziert. Das IPO (Initial Public Offering) soll bis Mitte Juni abgeschlossen werden. Von den Aktien, die bei dem IPO an die Börse kommen, werden zunächst 10 Prozent Kleinanlegern in Slowenien angeboten, hieß es in der Mitteilung. Die restlichen 90 Prozent werden institutionelle Investoren kaufen können.

Slowenien hat sich bei der Verstaatlichung der NLB im Jahr 2013 gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, fast 75 Prozent der Systembank bis Ende 2017 zu verkaufen. Heuer änderte die Regierung die Privatisierungspläne und bekam vergangene Woche auch grünes Licht aus Brüssel für eine stufenweise Privatisierung. So werden mindestens 50 Prozent bis Ende 2017 verkauft, der Rest bis Ende 2018. Damit hofft Ljubljana "die bestmöglichen Verkaufsbedingungen erreichen zu können.

Die größte Bank in Slowenien, die 1994 auf dem Fundament der damaligen Ljubljanska Banka als Nova (Neue) Ljubljanska banka entstand, wird bereits zum zweiten Mal privatisiert. Im Jahr 2002 kaufte die belgische Finanzgruppe KBC einen Anteil von 34 Prozent, die EBRD erwarb damals 5 Prozent. Nachdem die slowenische Regierung 2006 der KBC ihren Wunsch nach Mehrheitseigentum in der NLB verweigerte, kündigte sie einen Rückzug an. Im Jahr 2013 hat sie ihren Anteil, der inzwischen auf 22 Prozent schrumpfte, auch verkauft. Die EBRD trennte sich von ihren Anteil bereits 2008.

Die NLB-Gruppe ist Marktführer in Slowenien und hat Tochterbanken in fünf Ländern auf dem Gebiet von Ex-Jugoslawien (Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Kosovo). Nach dem Rekordverlust 2013, als sie ein Minus von 1,44 Mrd. Euro verbuchte, und der staatlichen Rettung schreibt die Bank seit drei Jahren wieder schwarze Zahlen. Im Vorjahr verzeichnete sie einen Gruppengewinn von 110 Mio. Euro. Im ersten Quartal 2017 lag der Nettogewinn der Bankengruppe bei 81,6 Mio. Euro.

Siehe Meldung vom 18.04.2017