Erster Herausforderer für Amtsinhaber

Rund ein halbes Jahr vor der Präsidentenwahl in Slowenien hat Amtsinhaber Borut Pahor seinen ersten Herausforderer bekommen. Der slowenische Botschafter in Mazedonien, Milan Jazbec, will als unabhängiger Kandidat antreten. Jazbec war zu Beginn der 1990-er Jahre slowenischer Konsul in Klagenfurt/ Celovec.

Offiziell beginnt der Wahlkampf zwar erst einen Monat vor dem Urnengang, aber Jazbec will sich schon langsam den slowenischen Wählern vorstellen. Er habe die Absicht dem Amt des Staatspräsidenten die „staatsmännische Haltung“ zurückzugeben und die Funktion „mit Inhalt verstärken“, erklärte der 60-jährige Diplomat und betont: Der Präsident müsse ein „Staatsmann“ und die „oberste moralische Autorität“ sein. Das sei jedoch keinesfalls seine Kritik am aktuellen Amtsinhaber, wird Pahor doch oftmals vorgeworfen, Inhalte zu vernachlässigen.

Jazbec kann auf eine lange Karriere im Außendienst zurückblicken. Vor Mazedonien, wo er seit 2016 Botschafter ist, war der erfahrene Diplomat u.a. Botschafter in der Türkei (2010-2015). Als der letzte jugoslawische (1991) und erste slowenische Konsul (1992-1995) in Klagenfurt/ Celovec ist er auch Kenner der Beziehungen mit Österreich und Träger einer staatlichen Auszeichnung der Republik Österreich (2005).

Auch ist der erfahrene Diplomat, Professor und Schriftsteller für die Slowenen kein Unbekannter. Allerdings werden Jazbec gegen den laut Umfragen beliebtesten Politiker des Landes Pahor kaum Chancen eingeräumt. Auch weil Pahor mittlerweile internationale Bekanntheit als „Instagram-Präsident“ mit rund 31.000 Followern erlangte. Fast täglich postet der slowenische Präsident einen Schnappschuss, der ihn Userkommentaren des Fotodiensts zufolge als volksnah, menschlich und sympathisch zeigt.

Rund 80 Prozent zeigten sich in einer Umfrage überzeugt, dass Pahor eine zweite Amtszeit sicher sei. Das könnte mögliche Kontrahenten bereits im Vorfeld abschrecken. Bis jetzt ist Jazbec zumindest offiziell sein einziger Konkurrent.