Rassismus-Report: Hetze im Netz boomt

Der Anti-Rassismus-Verein ZARA hat seinen jährlichen Report präsentiert. Demnach setzt sich der Trend aus dem Jahr 2015 fort. Rassistische Vorfälle im Internet nehmen zu, Hass und Hetze richten sich vor allem gegen Flüchtlinge und Muslime.

„Zügellose Online-Hetze“

Von den gesamt 1.107 gezählten Fällen bezieht sich fast ein Drittel auf das Internet, der höchste jemals gemessene Wert. Folgerichtig sprach Claudia Schäfer von ZARA von „zügelloser Online-Hetze“, die sich immer stärker breit mache. Als besonders abschreckend schilderte ihre Kollegin Dina Malandi einen Fall, in dem als Reaktion auf den Ertrinkungstod eines jugendlichen Flüchtlings Kommentare wie „Mist (...) hätten alle sein können“ gepostet wurden.

Anteil der Politik an negativer Stimmungslage

In die Pflicht nimmt ZARA auch die Politik, die an der negativen Stimmungslage vor allem gegenüber Flüchtlingen und speziell Muslimen ihren Anteil habe. Verwiesen wird im Report etwa auf Aussagen von Team Stronach-Klubobmann Robert Lugar, der Asylwerber mit „Neandertalern“ verglichen hatte. Kritisch wird auch angemerkt, dass FPÖ-Politiker nachweisliche Falschmeldungen wie etwa, dass Asylwerber in Spitälern bevorzugt werden, posten würden.

Bewusstsein schärfen mit „CounterAct“

ZARA will heuer als Reaktion auf das Anschwellen der Fremdenfeindlichkeit im Netz Bewusstsein schärfen. Mit der Initiative „CounterAct" sollen etwa Optionen, wie man sich gegen Hass im Netz wehren kann“ dargelegt werden, ebenso Erklärungen zu den wichtigsten Begriffen. Die Broschüre ist kostenlos erhältlich.

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