Südtiroler Ortsnamenregelung wackelt
Durnwalder: „Rückschritt“
Die Endabstimmung wurde daraufhin vertagt. In der paritätisch besetzten Sechserkommission, welche für die Ausarbeitung von Durchführungsbestimmungen zum Autonomiestatut zuständig ist, hatte man sich ursprünglich einstimmig auf eine Regelung geeinigt. Demnach sollten die Orts- und Flurnamen je nach Gebrauch ein- oder zweisprachig festgeschrieben werden. Die Expertenkommission sollte darüber entscheiden.
Daraufhin hatten sich zahlreiche Senatoren in Rom gegen diese zum Teil einsprachige Lösung ausgesprochen. Zuvor hatten bereits einige Wissenschafter im Oktober und erneut im Februar in dieser Sache einen Protestbrief an den Staatspräsidenten geschrieben.
Unterdessen meldete sich auch Altlandeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) in der Causa zu Wort. Er sah in der nun zur Debatte stehenden Version einen Rückschritt zu der von ihm ausgehandelten Lösung. Durch die neu geregelte Zusammensetzung der Kommission, welche über den Gebrauch der Namen entscheidet, könnten die Italiener eine Lösung blockieren, erklärte er gegenüber der APA.
„Namen kann man nicht politisch lösen“
„Wir müssen den Italienern endlich klar machen, dass man historisch gewachsene Namen nicht politisch lösen kann“, forderte Durnwalder. So wie es möglich war, die unter dem Faschismus italienischen Vornamen ins Deutsche umzuwandeln, müsse die gleiche Regelung auch für Orts- und Flurnamen gemacht werden, so der Ex-Landeschef.
Am Donnerstag soll laut einem Bericht der Tageszeitung „Dolomiten“ Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) in einer Aussprache mit der lokalen PD-Vertretung verlangt haben, Bizzo wieder auf Linie zu bringen. Sollte dies nicht gelingen, bestünde in der SVP eine Mehrheit, um Bizzo als Landtagspräsident und als Mitglied der Sechserkommission abzuwählen. Die Parteigremien des PD tagen am kommenden Montag.