Historiker fordern Baupause bei Murkraftwerk
Wöchentlich neue Argumente gegen das Kraftwerk
Anlass dazu geben Funde von baulichen Strukturen aus der NS-Zeit, mit denen nun sensibel umzugehen sei, erklären die Zeithistoriker der Universtität in Graz/ Gradec, da sie kostbares Forschungsmaterial vermuten. Denn dort, wo derzeit gebaut wird, stand vor rund 70 Jahren ein Zwangsarbeiterlager. Das Lager Liebenau war in der NS-Zeit das größte Arbeitslager im Stadtgebiet mit bis zu 5.000 Personen, die dort untergebracht waren. Nach dem Krieg befand sich auf dem Areal ein Flüchtlingslager. Bis zur genauen Klärung und Zuordnung des jüngsten Fundes fordern mehr als ein Dutzend Grazer Historiker daher, die Bauarbeiten zu unterbrechen, „um den Verlust von kostbarem Material für die historische Forschung zu vermeiden“, sagte Zeithistoriker Stefan Benedik vom Institut für Geschichte.