Vouk sieht Kompromiss als Rückschritt
„No-na-Aussage“
Der neue Text führe neu die deutsche Sprache als Landessprache ein und betont wieder den Status der Volksgruppe als Minderheit. „Nicht einmal dieser Begriff wird durch ´Volksgruppe´ ersetzt. Es wird hervorgehoben, dass allein die deutsche Sprache die Landessprache ist, es gibt offenbar keine zweite Landessprache. Dass sich das Land Kärnten zu Art. 8 Abs. 2 der Bundesverfassung bekennt, ist eine no-na-Aussage, selbstverständlich hat sich jedes Bundesland zur Bundesverfassung zu bekennen“, heißt es in der Aussendung.
„Bekenntnis zur Volksgruppe fehlt“
Es fehle das freiwillige und gewollte Bekenntnis zur slowenischen Volksgruppe. Dass die Fürsorge des Landes allen Landsleuten gleichermaßen gilt, ist ebenfalls eine Selbstverständlichkeit. „Selbst dabei fällt auf, dass die Gemeinden nicht mehr genannt werden, wie es vorher noch geplant war. Liest man das Ergebnis als Jurist durch, gelangt man zum Ergebnis, dass sich wieder einmal Nationalisten durchgesetzt haben. Bemerkenswert ist, dass die Parteien über `Kompromisse` gesprochen haben, die slowenische Volksgruppe aber nicht einmal gehört wurde“, wird Vouk zitiert.
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Sadovnik begrüßt Kompromiss
Der Vorsitzende des Volksgruppenbeirates Bernard Sadovnik begrüßt die Einigung der Koalitionsparteien bezüglich der Erwähnung der slowenischen Volksgruppe in der Kärntner Landesverfassung.
„Es ist erfreulich, dass Landesrat Christian Benger diesen wichtigen und verbindenden Schritt getan und damit einer unnötigen Volksgruppendiskussion ein Ende gesetzt hat“ so Sadovnik. Dank und Anerkennung gebühre laut Sadovnik beim Zustandekommmen dieses Kompromisses Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), der „konsequente Führungsqualität bewiesen hat, sowie Landesrat Rolf Holub und der Vorsitzenden der Grünen Marion Mitsche, die die Festschreibung der slowenischen Volksgruppe in der Landesverfassung als unverzichtbar erachtet und durchgesetzt haben“.