Kein Kontakt bosnischer Serben zu Inzko

Die bosnisch-serbische Regierung hat beschlossen, „jede Kommunikation und alle Kontakte“ zum internationalen Bosnien-Beauftragten Valentin Inzko zu unterbrechen. Die Entscheidung wurde laut Medienberichten auf Antrag von bosnisch-serbischen Altkämpfer- und Kriegsgefangenenverbänden wegen vermeintlicher Beleidigung der Republika Srpska gefasst.

Anlass für den Unmut der bosnischen Serben lieferte eine Äußerung von Inzko, in welcher er laut Medienberichten die bosnische Republika Srpska mit dem Unabhängigen Staat Kroatien (NDH) im Zweiten Weltkrieg verglichen habe. Inzko hatte eigentlich den strittigen bosnisch-serbischen Feiertag am 9. Jänner kommentiert. Dieser war nämlich bereits Ende 2015 vom Verfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt worden. Bosnische Serben hatten sich bei einem ebenfalls umstrittenen Referendum im September dennoch mehrheitlich für den Feiertag geäußert.

In seiner Aussage habe es keinen Vergleich zwischen dem 9. Jänner (den Gründungstag der Republika Srpska im Jahre 1992, Anm.) und dem Gründungstag der NDH im Jahr 1941 gegeben, wurde Inzko unterdessen von Medien zitiert. Vielmehr sei es um einen Appell gegangen, die auf die Teilungen ausgerichtete Rhetorik einzustellen. Von den Feierlichkeiten der bosnischen Serben waren am Montag die Bosniaken (Muslime) und Kroaten als zwei weitere bosnische Staatsvölker ausgeschlossen worden.

Wie die Regierung in Banja Luka mitteilte, soll die Entscheidung bis zu einer Entschuldigung des Hohen Bosnien-Beauftragten in Kraft bleiben.

- Meldung in slowenischer Sprache
- Siehe Meldung vom 12.01.2017