Slowenien: Eklat wegen kroatischem Geschenk

Schokolade ist der Grund für jüngste Verstimmungen zwischen Slowenien und Kroatien im langjährigen Grenzstreit. Die kroatische Botschaft in Ljubljana sorgte mit einer Bonbonniere, die sie als Weihnachtsgeschenk an slowenische Diplomaten und Politiker schickte, für einen Eklat in Slowenien.

Abbildung umstrittener Seegrenze

Auf der Schachtel mit der Abbildung Kroatiens ist nämlich die umstrittene Seegrenze in der Mitte der Adria-Bucht von Piran markiert. Slowenien bestreitet einen solchen Verlauf der Grenze, den wiederum Kroatien befürwortet. Deswegen wurde in Ljubljana die Bonbonniere als Provokation bezeichnet, wie die Tageszeitungen „Dnevnik“ und „Delo“ mit Bezug auf slowenische politische und diplomatische Kreise berichteten.

Kroatien bestreitet Vorwürfe

Die kroatische Seite bestreitet die Vorwürfe. Die Bonbonniere sei nicht als Provokation, sondern als ein bescheidendes Geschenk in der Weihnachtszeit gedacht gewesen, erklärte die kroatische Botschafterin Vesna Terzic laut „Dnevnik“.

Das Außenamt in Ljubljana verzichtete auf einen offiziellen Protest, um die Sache nicht zuzuspitzen, so die Medien. Die Geschenke wurden aber zurückgeschickt. Laut Medienberichten wurde der Bonbonniere, die in ein Sackerl mit der Aufschrift „I feel Slovenia“ eingepackt wurde, eine Kopie des Schiedsabkommens aus dem Jahr 2009 beigelegt. Kroatien trat im Vorjahr vom Schiedsverfahren zur Lösung des Grenzverlaufs wegen einer Affäre um slowenische Indiskretionen zurück, Slowenien beharrt auf dem weiterlaufenden Verfahren.

Meldung in slowenischer Sprache