„Achse des Positiven“

In Brdo in Slowenien fand am Mittwoch die dritte Sitzung des Gemeinsamen Komitees Slowenien-Kärnten/Skupni odbor Slovenija-Koroška unter dem Vorsitz des slowenischen Außenministers Karl Erjavec und des Kärntner Landeshauptmannes Peter Kaiser statt. Zwischen beiden gab es davor ein bilaterales Treffen.

Zasedanje skupni odbor Slovenija Koroška Brdo Peter Kaiser Karl Erjavec

sta.si

In den Arbeitskreissitzungen (u.a. mit Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner (SPÖ) und Umweltreferent LR Rolf Holub von den Grünen) wurden Ergebnisse, künftige gemeinsame Projekte und die weitere grenzüberschreitende Zusammenarbeit thematisiert.

Erjavec, der auch stellvertretender Ministerpräsident Sloweniens ist, unterstrich laut Landespressedienst die Wichtigkeit der regionalen Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Kärnten in international unruhigen Zeiten der Migrationsströme, des „Brexit“ und vielem mehr. LH Kaiser (SPÖ) bezeichnete die gute Kooperation als Achse des Positiven, aus der viele Projekte erwachsen könnten.

„In einer digitalisierten Welt stehen wir vor der Herausforderung der Gesellschaft 4.0, die Herausforderungen in sich birgt, aber noch viel mehr Chancen bietet. Gute regionale Kontakte werden immer wichtiger, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern“, so der Landeshauptmann.

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Die Arbeitskreissitzungen des Gemeinsamen Komitees finden einmal pro Jahr, abwechselnd in Slowenien und Kärnten statt. Die drei Arbeitskreise „Räumliche Vernetzung, Umweltschutz und Förderung einer effizienten Nutzung natürlicher Ressourcen“ (Kärntner Vorsitzführung: LR Rolf Holub), „Vernetzung von Menschen“ (Kärntner Vorsitzführung: LHStv.in Beate Prettner) sowie „Wirtschaft und Tourismus, Kultur, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (Kärntner Vorsitzführung: LHStv.in Gaby Schaunig, in Vertretung LAbg. Bgm. Jakob Strauß) arbeiten das ganze Jahr über.

Wie der Landespressedienst weiter schreibt, gab es im Rahmen der Arbeitskreissitzungen seitens Kärntens auch neue Themenvorschläge für eine engere Zusammenarbeit. So soll im elementaren Bildungsbereich der Kindergärten der Austausch von Kindergartenpädagoginnen zwischen Kärntner zweisprachigen Kindergärten und slowenischen Kindergärten forciert werden und Native Speakers zum Einsatz kommen.

Im Sportbereich sollen zwischen dem Olympiazentrum in Klagenfurt/ Celovec und den fünf slowenischen Olympia-Fachzentren die Synergien durch konkrete Kooperations-projekte genutzt werden. Zudem soll die Zusammenarbeit zwischen dem Olympiazentrum bzw. dem Institut für Sportmedizin in Klagenfurt/ Celovec und der Fakultät für Sport der Universität in Ljubljana ausgebaut werden.

Über Landesausstellung 2020 informiert

Im Kulturbereich ist der Aufbau eines überregionalen kulturtouristischen Netzwerkes angedacht. Zudem wurden die slowenischen Arbeitskreisvertreter über geplante Veranstaltungen und Ausstellungen der Landesausstellung 2020 informiert.

Weitere Arbeitskreissitzungsthemen waren im Umweltbereich der Geopark Karawanken, im Verkehrsbereich der Bau der zweiten Röhre des Karawankentunnels und Ausbaupläne der Eisenbahnstrecke Bleiburg/ Pliberk - Prevalje. Um den Kohlenstoffausstoß zu vermindern und die Erderwärmung einzudämmen, müsse verstärkt auf erneuerbare Energie gesetzt werden, so Holub. Er erklärte auch, ausführlich über die Zukunft des Atomkraftwerkes Krško informiert worden zu sein.

Im Sozialbereich kam unter anderem die Zusammenarbeit im Bereich der Arbeitsmarktintegration von Migranten zur Sprache. „Im Gesundheitsbereich arbeiten wir an neuen Wegen, für schwerkranke Menschen die bestmögliche Hilfe bieten zu können“, betonte Prettner. Informationsaustausch fand unter anderem auch in den Bereichen territorialer Beschäftigungspakt, elektronische Gesundheitsakte und Sozialhilfe statt.

Tourismusthemen waren die Projektfortsetzung des Alpe-Adria-Trail und eine enge Zusammenarbeit bei der Nutzung und beim Ausbau des Drauradweges. Im Bereich der Landwirtschaft gab es ein Erfahrungs- und Meinungsaustausch über die gemeinsame EU-Agrarpolitik. Bei den Projekten stand die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen des Intereg V Programmes Slowenien-Österreich 2014-2020 auf der Sitzungsagenda.

- Meldung in slowenischer Sprache
- Siehe Meldung vom 27.05.2015