Sieg Van der Bellens lässt Europa aufatmen

Aufatmen in Europa nach dem knappen Sieg von Alexander Van der Bellen über den FPÖ-Kandidaten Nobert Hofer bei der Bundespräsidentenwahl: Es gehe ein „Seufzer der Erleichterung“ durch Europa, sagte Italiens Außenminister Paolo Gentiloni.

„Ein Mensch großer Kultur und Erfahrung“

Der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher zeigte sich erfreut, dass mit Van der Bellen „ein Mensch großer Kultur und Erfahrung“ in die Hofburg einziehe. Er werde bald nach Wien reisen, um Van der Bellen persönlich zu gratulieren. Zugleich dankte Kompatscher dem scheidenden Präsidenten Heinz Fischer „für all das, was er in diesen Jahren für Südtirol getan hat“.

In die Freude über den Wahlsieg Van der Bellens mischte sich auch Sorge wegen des starken Abschneidens des rechtspopulistischen EU-Kritikers Hofer.

„Misstrauensvotum gegen die etablierten Parteien“

Der slowenische Außenminister Karl Erjavec sagte, Hofers Erfolg sei „ein Misstrauensvotum gegen die etablierten Parteien“.

„Sehr zufrieden“ mit dem Sieg Van der Bellens zeigte sich der frühere EU-Kommissionspräsident Romano Prodi. Dieser sei aber „vermutlich nur wegen des Kanzlerwechsels“ zustande gekommen, sagte der italienische Ex-Premier der Nachrichtenagentur ANSA. Angesichts des knappen Abstandes zwischen den beiden Kandidaten sei das von der Wahl ausgehende Signal „genau so gefährlich“ als wenn Hofer gewonnen hätte, fügte Prodi hinzu.

Ähnlich äußerte sich der frühere italienische Präsident Giorgio Napolitano. Es sei zwar das „schlimmste Ergebnis“ verhindert worden, doch bleibe die Herausforderung bestehen, auf den zunehmenden Erfolg antieuropäischer Parteien zu reagieren.

Rechte gratulieren Hofer zu „historischer Leistung“

Bedauern über den verpassten „Endsieg“ Hofers äußerte die rechtsradikale ungarische Jobbik-Partei. Sein Erfolg habe gleichwohl „historische Bedeutung“ für die nationalen Parteien in Europa. Die rechtsextreme französische Front National (FN) gratulierte Hofer zu seiner „historischen Leistung“ bei der Bundespräsidentenwahl.

Siehe Meldung vom 23.05.2016