Privatisierung der Großbank NLB

Slowenien will die staatliche Großbank Nova Ljubljanska banka mittels eines Börsengangs privatisieren. Der Verkaufsverfahren für die größte Bank im Land wird voraussichtlich im Herbst eingeleitet. Der slowenische Staat will nach der Privatisierung 25 Prozent plus eine Aktie an der Systembank behalten.

Die NLB-Aktien werden gleichzeitig an der Börse in Ljubljana und an einer internationalen Börse notieren. Welche Börse das sein soll, ist noch nicht bekannt. Die slowenische Staatsholding (SDH), die das Staatsvermögen verwaltet, rechnet insbesondere mit Interesse von internationalen institutionellen Investoren.

Deutschen Bank berät slowenische Staatsholding

Das IPO (Initial Public Offering) habe sich als die beste Methode für den Verkauf der NLB herausgestellt, hieß es aus der SDH mit Bezug auf eine Studie der Deutschen Bank, die bei der Privatisierung die Staatsholding berät. Die SDH behauptet, mit einem Börsengang einen besseren Verkaufserlös erreichen zu können, als mit einem Verkauf des Aktienpakets an einen strategischen bzw. finanziellen Investor.

Um die NLB-Aktien attraktiver für potenzielle Investoren zu machen, will sich die SDH laut Medienberichten darum bemühen, eine weitere Einschränkung aus der Privatisierungsstrategie wegzuschaffen. Diese schreibt nämlich derzeit auch vor, dass kein Investor einen größeren NLB-Anteil als der slowenische Staat besitzen darf.

Heuer 33 Privatisierungen

Die NLB ist das größte von insgesamt 33 Unternehmen, die heuer privatisiert werden sollen. Der Verkauf der größten Bank des Landes muss bis Ende 2016 abgeschlossen werden. Dazu hat sich Slowenien gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, als die Großbank Ende 2013 vom Staat gerettet und dabei komplett verstaatlicht wurde.

Die Wirtschaftsexperten zeigen sich laut Medienberichten skeptisch gegenüber dem geplanten Börsengang. Einerseits bezweifeln sie, dass mit einem IPO tatsächlich ein höherer Verkaufspreis erreicht werden kann. Andererseits befürchten sie, dass die Politik nach wie vor den entscheidenden Einfluss in der Großbank behalten wird, weil der Staat auch nach der Privatisierung der größte Aktionär bleiben soll. Für die NLB wäre laut Experten besser, einen strategischen Investor, insbesondere eine größere ausländische Bank, zum Eigentümer zu haben.