„Schreckliches Jahr für Staat und Kirche“

Sloweniens Bischöfe haben in ihrer Weihnachtsbotschaft 2013 als schreckliches Jahr für Staat und Kirche bezeichnet. Es würde ein „annus horribilis“ beendet. Der Vorsitzende der Slowenischen Bischofskonferenz, Andrej Glavan, verwies bei einer Messe im Dom von Ljubljana vor Persönlichkeiten aus Politik und Kirche darauf, dass es auf wirtschaftlicher Ebene weiter abwärts gehe.

Steigende soziale Ungerechtigkeit und Armut

Das Land verliere immer mehr den guten Ruf im internationalen Bereich. Soziale Ungerechtigkeit und Armut würden immer größper, sagte Glavan, Bischof von Novo Mesto und Apostolischer Administrator der Erzdiözese Ljubljana, laut Kathpress.

Zwei Erzbischöfe abgesetzt

In der Kirche sei es zum absetzungsbedingten Verlust von zwei Erzbischöfen gekommen. Diese seien jedoch nicht die einzig Schuldigen für das durch verantwortungsloses Wirtschaften in der Erzdiözese Maribor entstandene Desaster. „Das brachte unter Priestern und Gläubigen große Verunsicherung. Was sollen wir da tun, und wie können wir weiter gehen?“, fragen die Bischöfe und betonen: „In der aktuellen Krise sind wir eingeladen, den Glauben und die Hoffnung zu vertiefen und uns für die Grundwerte, für die Kultur des Herzens und der Heimat einzusetzen.“

Verurteilung von Krašovec

Ein dramatischer Tag für Teile der slowenischen Kirche war zuletzt der vergangene Freitag, als das Bezirksgericht in Celje den ehemaligen Ökonom der Erzdiözese Maribor, Mirko Krašovec, wegen des Vorsatzdelikts der Anleitung zum Wirtschaftsbetrug zum Schaden der EU zu zwei Jahren Haft verurteilte. Es handelte sich um die Scheinrechnungsaffäre für vorgebliche Arbeiten, die im Diözesanschloss Betnava getätigt worden sein sollen.

Gefälschte Baudokumentationen

Für die Renovierung des Schlosses waren auf Grundlage gefälschter Baudokumentationen 1,7 Millionen Euro aus Staats- und EU-Mitteln in nie durchgeführte Arbeiten geflossen. Sie wurden mittlerweile von der Erzdiözese Maribor zurückgezahlt.