„Bingo! Eine Romaspieleroper“ von Koloman Polak

„Wissen sie, meine Oper ist wirklich von der Realität entstanden. Ich kenne diese Leute, die sehr fähig waren, Geld zu verdienen, aber eine Perversion dazu haben, Geld zu verlieren. Ich habe ich gesehen, wie z.B. beim Bingo tausende Euros verschwinden, innerhalb von paar Stunden“, so der Komponist Koloman Polak über seine aktuelle Aufführung „Bingo! Eine Romaspieleroper“.

On demand | Rádio Dia:tón | 21.11.2016

Premiere | "Bingo!" Eine Romaspieleroper von Koloman Polak

ORF | yvonne strujic

Koloman Polak

Rádio Dia:tón
21.11.2016 o 21:40
Radio Burgenland | Livestream

Sein Name symbolisiert zeitgenössische Musik vom feinsten. Nicht selten verzauberte die Musik des im slowakischen Košice geborenen Komponisten Koloman Polak das Publikum im OHO in Oberwart, aber auch im Landestheater Linz, oder in den Wiener Wortstätten. Das roma.klang.theater.exil brachte nun die erste Oper dieses außergewöhnlichen Künstlers nach Wien. „Bingo!“ Eine Romaspieleroper von Koloman Polak wurde Ende Oktober im Kultur- und Kommunikationszentrum Amerlinghaus uraufgeführt. Zeitgenössische Musik ist es, mit der der Künstler seinen sensibel sozialen Blickwinkel zu übermitteln weiß.

„Die Geschichte ist über einen Menschen, der sehr fähig ist, er kann das Geld auftreiben, es verdienen, sehr geschäftstüchtig. Aber er verspielt alles. Das kennen wir von Dostoevsky, der auch seinen Mantel verspielt im Casino. Das ist also kein neues Thema. Wir alle sind von irgendetwas anhängig. Der eine vom Partner, der andere von seinen Kindern, wieder ein anderer von Geld“, betont der Komponist.

Premiere | "Bingo!" Eine Romaspieleroper von Koloman Polak

ORF | yvonne strujic

Karol Csino, Zuzana Rášiová

Polak | „Das ist mein Leben, durch Tränen zu lachen“

Das ensembles des roma.klang.theater.exil bringt einmal mehr mit der Leichtigkeit der Klänge die Last der gesellschaftlichen Ansprüche auf die charismatischen Bretter des Amerlinghauses. Das dramatische Thema, das Schicksal eines Spielsüchtigen, dessen Schicksal sich zwischen geschickten Geschäftsideen und der Sackgasse der Schulden verstrickt, verarbeitet Koloman Polak auf eine Weise, die „die Tränen durch das Lachen auszudrücken vermag“, beschreibt der Künstler:

„Die größte Tragödie ist nicht darin, dass man tragisch aussieht, erst durch das Lächeln versteht man die eigentliche Tragödie. Das ist die Tragödie, durch die Tränen lachen zu können. Das ist mein Leben, durch Tränen zu lachen. Also zeige ich das hier auch.“

Premiere | "Bingo!" Eine Romaspieleroper von Koloman Polak

ORF | yvonne strujic

Das zu zeigen gelingt dem begnadeten Musiker auch in seiner aktuellen Oper. Es sind Duette, Tercette, Texte und Arien mit denen es Polak, gemeinsam mit Karol Csino, Zuzana Rasiová, Lucy McEvil und Andreas Holleschek in Zusammenarbeit mit Christa Stippinger gelungen ist, ein Schicksal als erhobenen Zeigefinger gegen die Spieleindustrie zu zeigen.

Premiere | "Bingo!" Eine Romaspieleroper von Koloman Polak

ORF | yvonne strujic

Ensemble des roma.klang.theater.exil, Andreas Holleschek, Koloman Polak, Zuzana Rášiová, Karol Csino, Christa Stippinger und Lucy McEvil

Auch das mehrsprachige Volksgruppenmagazin Servus | Szia | Zdravo | Del tuha wird am 11. Dezember 2016 um 13:05 Uhr auf ORF2 Burgenland über diese Veranstaltung berichten.

Links

Zentrum Exil
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Musikgesellschaft Auscha | Zuzana Rášiová
Karol Csino