Slowakische Lehrer streikten gegen Hungerlöhne

Mehr als zweitausend Lehrer sind in der Slowakei einem landesweiten Streikaufruf gefolgt. Aus Protest gegen niedrige Bezahlung und schlechte Arbeitsbedingungen verweigerten sie am 29. September den Unterricht in den ersten drei Schulstunden.

Ein Teil der Streikenden versammelte sich zu einem Protest in Bratislava. Die Arbeitsniederlegung gehört zu einer Serie von Protestaktionen der Initiative Slowakischer Lehrer ISU. Die unabhängige Lehrervertretung organisiert unter anderem schon die dritte Woche einen am 13. September begonnenen stufenweisen Streik, bei dem jede Woche eine zusätzliche Unterrichtsstunde ausgelassen wird.

Die Streikenden fordern jedoch nicht nur höhere Gehälter für sich selbst, sondern auch mehr Geld für die Ausstattung der Schulen. Das Anfangsgehalt slowakischer Lehrer liegt bei nur 650 Euro brutto pro Monat und damit deutlich unter dem nationalen Durchschnittseinkommen von knapp 900 Euro brutto pro Monat. Auch mit Zusatzqualifikationen und Überstunden steigt das Lehrergehalt nach mehrjähriger Tätigkeit kaum über tausend Euro.