Slowakei verzeichnet nur zehn Asylbewerber im zweiten Quartal

Die Slowakei verzeichnet in der EU die bei weitem geringste Zahl von Asylbewerbern. In dem Land wurden im zweiten Quartal diesen Jahres zehn Anträge auf Asyl verzeichnet, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte. Dies waren nochmals fünf weniger als von Januar bis März.

EU-weit stieg die Zahl der Asylanträge dagegen im Vergleich zum Vorquartal um sechs Prozent auf 305.715.

In Deutschland gab es dabei 186.745 erstmalige Asylbewerber, ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zu Jahresbeginn. Damit wurden weiter rund sechs von zehn Asylanträgen in der EU in Deutschland gestellt. Während damit in Deutschland 2273 neue Asylbewerber auf eine Million Einwohner kamen, waren es in der Slowakei nur zwei.

Die Slowakei gehört zu den osteuropäischen Staaten, die sich weigern, an der auf EU-Ebene verpflichtenden Umverteilung von Flüchtlingen teilzunehmen. Das Land hat ebenso wie Ungarn gegen einen entsprechenden Mehrheitsbeschluss der EU-Innenminister vor dem Europäischen Gerichtshof geklagt. In Ungarn stieg die Zahl der neuen Asylbewerber anders als in der Slowakei nun aber rasant auf 14.915. Dies war laut Eurostat ein Plus von 118 Prozent.

Als amtierende EU-Ratspräsidentschaft plädiert die slowakische Regierung zusammen mit den anderen sogenannten Visegrad-Staaten Polen, Tschechien und Ungarn für eine „flexible Solidarität“ in der Flüchtlingskrise. EU-Länder sollen dabei nicht nur durch die Aufnahme von Flüchtlingen zu einer Lastenteilung in Europa beitragen können, sondern etwa auch durch die Bereitstellung von Grenzschützern.