Sinti und Roma: Beiträge zur europäischen Kultur würdigen

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hat an Kulturinstitutionen und Politik appelliert, die Beiträge der Volksgruppen zur deutschen und europäischen Kultur stärker zu würdigen.

Seit 600 Jahren lebten Sinti und Roma in Europa und hätten mit ihrem Einfluss auf Kunst und Kultur einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt geleistet, betonte der Zentralrats-Vorsitzende Romani Rose am Freitag anlässlich des Internationalen Tags der Roma (8. April). Um nationalistischem Denken entgegenzutreten, werde auch das „Europäische Roma Institut für Kunst und Kultur“ die Beiträge der Sinti und Roma in Europa durch Ausstellungen und Dokumentationen sichtbarer machen. Die Musik der Volksgruppen habe beispielsweise Komponisten wie Haydn, Brahms oder Beethoven beeinflusst, sagte Rose.

Heute propagierten Rechtsextreme wieder völkisches Denken. Dabei gehe es „nur vordergründig um die Diffamierung und Stigmatisierung von Minderheiten“. Das völkische Denken ziele im Kern „auf die Zerstörung unserer Demokratie und unseres europäischen Wertesystems“, sagte Rose mit Blick auf nationalistische Tendenzen in Deutschland und anderen europäischen Staaten. Der Zentralrat lobte die im Koalitionsvertrag vorgesehene Einrichtung einer „Unabhängigen Expertenkommission Antiziganismus“.