Sprache kommt vor der Tat | Katalog Präsentation

Der Katalog der progressiven Künstlerin Marika Schmiedt zeigt, wie ein Konzept des angeblich naturwissenschaftlich gesicherten Rassenbegriffs fortgeschrieben wird und wie stark Sprache durch rassistische Diskurse und Wissensfelder geprägt ist.

Es wird deutlich vor Augen geführt, dass die Bilder und der Umgang damit vom Ausgang des Kaiserreichs bis in unsere Tage keine prinzipiellen Unterschiede aufweisen.

Sprache kommt vor der Tat | Zusammenhang von Sprache, Rassismus, Ökonomie und Macht

Katalog-Präsentation und Ausstellung

Lecture von Marina Gržinić

7. März 2018
19:00 Uhr
VBKÖ | Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs, Maysedergasse 2
1010 Wien

Ausstellung
Untersuchungen zum Umgang der VBKÖ | Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs mit ihrer NS-Vergangenheit

Katalog | Sprache kommt vor der Tat

Marika Schmiedt | Artbrut

Zum Katalog | nach Marina Gržinić

Sprache kommt vor der Tat besteht aus verschiedenen fotokopierten und gedruckten Materialien, die historische archivierte Dokumente zeigen und diese mit aktuellem On- und Offline-Material parallelisiert, das durchgehend Roma rassifiziert. Durch Marika Schmiedts Arbeit, die aus zahlreichen Interventionen besteht, Zugriffen auf die Beschreibungen der Materialen, die ausgewählt, neu gruppiert und akribisch angeordnet werden, wird veranschaulicht, dass Antiromaismus eine gewaltige Maschinerie der Diskriminierung ist, gerichtet gegen den oder die verabscheute/n „Anderen“, nämlich die Roma, beschreibt die Philosophin und Künstlerin Marina Gržinić.

Marika Schmiedt

ORF

Schmiedt macht auf den seit Jahrhunderten bestehenden Antiromaismus aufmerksam, der anstatt zu verschwinden oder sich zu verringern, nur seine Form verändert. Anti-Romaismus wechselte über von Schwarzweißfotos zur Hochglanz-Farbfotografie und suggestiven Titeln, die nun online verfügbar sind.

Schmiedts Arbeit handelt nicht nur von der Rückkehr der unterdrückten Roma, so Gržinić, dies würde ja einen temporären, wenn nicht gar einfach symptomatischen „Bruch“ in der Geschichtlichkeit der Unsichtbarkeit der Roma bedeuten. Die Forschung der Künstlerin handelt auch davon, dass die kontinuierlichen Praktiken und Geschichten der Diskriminierung, Marginalisierung und Segregation nicht vergessen werden.

Marina Grzinic | Workshop "Integration Nein danke!"

ORF | Yvonne Strujic

Marina Gržinić | Philosophin | Theoretikerin und Künstlerin | Professorin für Konzeptuelle Kunst (Post-Conceptual Art Practices)an der Akademie der bildenden Künste Wien

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Marika Schmiedt | ARTBRUT