UNHCR- Bericht: Staatenlose Minderheiten werden stark diskriminiert

Staatenlose werden laut einer neuen UNO-Studie weltweit diskriminiert, ausgegrenzt und verfolgt. Die soziale Ausgrenzung könne Feindseligkeiten und Ängste in der Gesellschaft weiter schüren.

Dreiviertel aller Staatenlosen gehören einer Minderheit an, wie aus dem jüngsten Bericht des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) am Freitag hervorgeht. Staaten müssten gleiche Rechte für alle sicherstellen, forderte die UNO-Behörde.

Genaue Zahlen zu Betroffenen gibt es laut UNHCR nicht. 2016 meldeten 75 Länder 3,2 Millionen Staatenlose. Die Dunkelziffer sei aber deutlich grösser. Die Minderheiten würden meist wegen ihrer Ethnie, Religion oder Sprache ausgegrenzt. Einen Ausweg gebe es selten.

Für den Bericht führten Experten im Mai und Juni 120 Interviews mit ehemaligen oder aktuellen Staatenlosen oder gefährdeten Minderheitengruppen aus Madagaskar, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien und Kenia.

Die Gespräche fanden vor der Flucht der grössten staatenlosen Minderheit, der muslimischen Rohingya, statt. Seit August sind mehr als 600'000 aus Myanmar geflohen.

„Staatenlose Menschen suchen einfach nur dieselben Grundrechte, die alle anderen Bürger geniessen“, sagte der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. Minderheiten wie Roma und Sinti hätten aber mit systematischer Verweigerung ihrer Rechte zu kämpfen. Arbeit, Bildung oder Gesundheitsversorgung blieben grossteils verwehrt. Der Armutsfalle könnten so nur die wenigsten entkommen.