Strukturelle Diskriminierung augenfällig

József Forgács, der als Kind die KZ Dachau, Auschwitz und Mauthausen überlebte, macht auf die derzeitige Situation der Roma in Ungarn aufmerksam und möchte seine Geschichte vor allem an die Jugend weiter geben.

On demand | Roma sam | 14. August 2017

Die anwesende Staatssekretärin Muna Duzdar zeigte sich solidarisch mit den Anliegen der Volksgruppe Roma und Sinti, und war von der Rede des ungarischen Zeitzeugen József Forgács bei der Gedenkfeier in Wien äußerst bewegt.

Diese Ausgabe von „Roma sam“ gestalteten die Teilnehmer/innen des Medienprojekts „Romblog Austria“ im Rahmen der Kooperation mit dem ORF.

romblog.at, Medienprojekt für Roma und Sinti

ORF

Im April 2015 wurde der 2. August vom EU-Parlament als europäischer Holocaust-Gedenktag offiziell anerkannt und somit auch der Porajmos an über 500.000 Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten. Zu diesem Anlass findet seit drei Jahren eine Gedenkveranstaltung am Wiener Ceija Stojka Platz statt. Hojda Stojka, Christian Vidic und Robert Stoica begleiteten heuer das Gedenken musikalisch.

Bild Ceija Stojka

Ceija Stojka

Staatliche Diskriminierung nach 1945 stark augenfällig

Die Burgenland-Romni Manuela Horvath hielt ihre Rede nicht nur als Leiterin der Roma-Pastoral Diözese Eisenstadt, sondern auch als Betroffene, die Familienmitglieder im Holocaust verloren hat. In ihrer Rede nimmt sie Bezug auf das Verhalten staatlicher Institutionen, die den Roma gegenüber auch nach 1945 diskriminierend blieben.

Zentraler Gedenkort in Österreich fehlt

Mirjam Karoly von der OSCE forderte die Anerkennung des Roma Holocaust-Gedenktages auch in Österreich auf nationaler Ebene. Bisher haben erst sieben Regierungen diesen Tag auch national anerkannt. Zudem machte sie darauf aufmerksam, dass ein zentraler Gedenkort in Österreich fehlt.

Der Präsident der jüdischen österreichischen Hochschülerschaft Benjamin Hess betonte die Notwendigkeit der Solidarität zwischen den verschiedenen Opfergruppen des Holocaust.

Nuna Stojka sprach als Angehörige von Ceija Stojka. Sie erzählte von der Motivation der Zeitzeugin und Künstlerin, ihre Geschichte in die Welt zu tragen.

Die Volksgruppenredaktion gratuliert den Gestaltern/innen dieser Sendung -Vesna Nikolić, Laura Moldavan, Sahr Ahmad, Diana Dworzack, Samuel Mago und Manuela Horvath- zum gelungenen Debüt im ORF sehr herzlich.

Wir bedanken uns auch bei der Projektleiterin Gilda N. Horvath und bei Branislav Nikolić vom Verein Gypsy TV für ihr Engagement.

Romblog Austria mit Staatssekretärin Duzdar im ORF Funkhaus
Neue Perspektive | Medienprojekt „Romblog.at"
Servus | Szia | Zdravo | Del tuha | 13. August | ORF 2 Burgenland