Roma Initiative „Dosta! | Es reicht!“
On demand | Roma sam | 8.5.2017
Hasiba Dzemajlji arbeitet als Flüchtlingsberaterin und Sozialberaterin im Verein Rom e.V. in Köln. Sie ist Mitbegründerin der Hildegard Lagrenne Stiftung und Mitarbeiterin im Projekt Schule mit Courage – Schule ohne Rassismus.
Beratung auf Deutsch, Romanes, BKS
Serbien, Mazedonien, Bosnien Herzegowina, Kosovo, Albanien und Montenegro gelten als sichere Herkunftsländer. Roma, die als Flüchtlinge aus diesen Staaten nach Deutschland kommen und Asyl beantragen, werden deshalb häufig abgeschoben.
Verein Rom Köln
Roma sam | 8.5.2017
20:50 - 21:10 | Radio Burgenland
Livestream
Die Lebensrealität der Roma am Westbalkan ist jedoch prekär. In diesen Staaten ist der Schutz vor Diskriminierung und Verfolgung nicht gewährleistet. Das allein könnte laut Genfer Flüchtlingskonvention zu einer Flüchtlingsanerkennung führen. Roma werden jedoch in ihre Herkunftsländer abgeschoben, selbst dann, auch wenn sie schon seit Jahren in Deutschland leben oder dort geboren sind.
Verein Rom Köln
Menschenunwürdige Existenzbedingungen
Die größte Gruppe Hilfesuchender seien geflüchtete Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien. In der Regel reisen sie ohne Pass und ohne Visum nach Deutschland ein, so Dzemajlji.
In der Flüchtlingsberatung in Köln betreut Hasiba Dzemajlji auch oft Geflüchtete, die nicht nur durch ihre Fluchterlebnisse traumatisiert seien, sondern auch durch menschenunwürdige Existenzbedingungen in Deutschland. Durch die ständigen Angst vor einer polizeilichen Abschiebung in ein Land, in dem sie nicht erwünscht seien.
Serdar Erdost
Serdar Erdost
Margarethe Baranyai | Kind der KZ Überlebenden Rosa Baranyai ist 70 Jahre
Margarethe Baranyai wurde am 3.5.1947 in Wiener Neustadt als Kind einer Konzentrationslager Überlebenden geboren. Ihre Mutter, Rosa Baranyai, geboren 1922, war eine von nur 15 Überlebenden der vor dem Krieg 300 Bewohner/innen zählenden Deutsch Kaltenbrunner Roma-Siedlung. Sie stand nach sechs Jahren KZ-Haft in Ravensbrück, Schönefeld und Buchenwald nach ihrer Rückkehr vor dem Nichts.
Serdar Erdost
Margarethe wuchs mit Entbehrungen auf, spürte die Diskriminierung in allen Lebenslagen an der eigenen Haut. Mit neun Jahren begann sie als Feldarbeiterin, um die allein erziehende Mama zu unterstützen. Bis sie mit 50 in die Pension ging, arbeitete sie körperlich schwer. Gebeugt hat sie sich aber nie. Denn als „Zigeuner“ im Heimatort der Mama, in Deutsch Kaltenbrunn, zu leben verlangte einen starken Willen gegen Ungerechtigkeit.
Serdar Erdost
Margarethe wurde vor ein paar Tagen 70. Nun hat sich ihre Familie mit einem großen Geburtstagsfest bei ihr bedankt, vor allem auch für ihre kämpferische Haltung für Gerechtigkeit.
Wir wünschen dem wunderbaren Menschen Margarethe Baranyai weitere glückliche Jahre mit ihrer Familie.