Hollande enthüllt Gedenkstein für Roma

Französischer Präsident enthüllt Gedenkstein südliche der Loire. Der französische Präsident François Hollande hat die Mitverantwortung Frankreichs für die Internierung von tausenden Roma während des Zweiten Weltkrieges anerkannt.

Hollande am Roma-Memorial in Montreuil-Bellay

AFP

Hollande am Roma-Memorial in Montreuil-Bellay

Hollande sagte am Samstag anlässlich der Enthüllung eines Gedenksteins für die schätzungsweise 6000 bis 6500 Roma, die in 31 Lagern in Frankreich interniert worden waren, die damalige Vichy-Regierung sei für diese Internierung mitverantwortlich gewesen.

Unter den rund 500 Teilnehmern der Feierstunde waren einige Überlebende und Nachfahren der früher in Montreuil-Bellay Internierten.

Es war das erste Mal, dass ein französischer Präsident das Lager in Montreuil-Bellay südlich der Loire besuchte, in dem zwischen November 1941 und Januar 1945 mehr als 2000 Roma interniert waren. „Der Tag ist gekommen und es musste so sein, dass diese Wahrheit ausgesprochen wird“, sagte Hollande. Die französische Republik erkenne „das Leid der fahrenden Leute an, die interniert worden sind“ - und auch, dass die Verantwortung des Staates „in diesem Drama groß ist“, sagte Hollande.

Unter den Nationalsozialisten wurden neben Juden auch Roma verfolgt. Nach unterschiedlichen Schätzungen fielen zwischen 220.000 und 500.000 Roma der Verfolgung zum Opfer. Große Teile Frankreichs standen nach der militärischen Niederlage Frankreichs 1940 während des Zweiten Weltkriegs unter der Herrschaft einer in Vichy installierten Regierung, die weitgehend unter der Kontrolle der deutschen Nationalsozialisten stand.

Quelle: AFP