Europarat | Systematische Diskriminierung in Ungarn
„Trotz aller Bemühungen der Behörden herrschen in der ungarischen Gesellschaft fremdenfeindliche und intolerante Haltungen vor, die sich vor allem gegen die Roma richten“, heißt es in dem Papier des Beratergremiums für die Minderheitenschutz-Konvention, das am heutigen Montag veröffentlicht wurde.
nihad nino pusija
Systematisch diskriminiert würden die Roma im Arbeitsleben, im Unterrichtswesen, beim Zugang zum Gesundheitssystem und beim sozialen Wohnen. "In der Politik verbreiten extremistische Gruppen und Parteien weiterhin Vorurteile und Hassbotschaften gegen die Roma", heißt es in dem Bericht weiter. Dabei entwickele sich das Internet zum Hauptmedium dieser menschenfeindlichen Rhetorik.
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„Die Empfänglichkeit eines bedeutenden Teils der Gesellschaft für die offen xenophobe und diskriminierende Rhetorik gibt Anlass zu schwerer Besorgnis.“ Selbst physische Angriffe auf Roma seien in den letzten Jahren vorgekommen. Von den Behörden forciert, nehme auch die Segregation von Roma-Kindern in den Schulen zu.
In Ungarn leben etwa fünf bis sechs Millionen Roma, die meisten von ihnen in äußerst ärmlichen Verhältnissen.