Diskriminierung von Roma-Schülern in Tschechien angeprangert

Mehrere Menschenrechtsorganisationen haben die Ausgrenzung von Roma-Kindern im tschechischen Schulsystem angeprangert. Genau sieben Jahre nach einem bahnbrechenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte habe sich die Lage kaum verbessert, hieß es am Donnerstag in einem Appell von Amnesty International sowie des Europäischen Zentrums für die Rechte der Roma und anderer Verbände.

Slowakische Roma Kinder Schule

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Die Straßburger Richter hatten damals entschieden, dass die Zuweisung von Roma-Kindern auf Sonderschulen in Tschechien als mittelbare Diskriminierung zu werten sei. Roma-Kinder stellten zuletzt ein Drittel der Schüler an praktischen Förderschulen und damit einen überproportional hohen Anteil, bemängelten die Menschenrechtler.

Das Schulministerium in Prag wies die Kritik zurück. Es setze sich für gleiche Bildungschancen ein. Von den rund 10 Millionen Menschen in Tschechien gehören rund 200 000 der Roma-Minderheit an.