Ungarn marschieren in Budapest für Sinti und Roma

Mehrere hundert Ungarn haben gestern in der Hauptstadt Budapest an einem „Roma Pride“ - Marsch zu Ehren der diskriminierten Sinti und Roma teilgenommen. Bei ihrer Demonstration in der Innenstadt sangen sie das Lied „Opre Roma | Steht auf, Roma!“ das zum Kampf um gesellschaftliche Gleichberechtigung aufruft.

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Viele Teilnehmer zeigten Plakate mit Fotos von Prominenten mit Roma-Wurzeln wie der weltberühmte britische Schauspieler Charlie Chaplin oder der spanische Fußballer Jesus Navas.

Der Hauptveranstalter des Marschs, Jeno Setet von der Roma-Organisation „Ide tartozunk | Wir gehören hierher“, sagte: „Dieser Tag ist für alle da, ob für Roma oder Nichtroma. Wir zeigen damit den Stolz unserer Gemeinde und unseren positiven Beitrag für Ungarn.“ Unter den Demonstranten waren auch Vertreter der jüdischen Gemeinde, von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen (LGBT) sowie von Obdachlosen und Flüchtlingen.

Benjamin Abtan von der mitveranstaltenden Europäischen Antirassistischen Basisbewegung | Egam mit Sitz in Paris, betonte: „Roma Pride ist unsere Antwort auf den derzeitigen Anstieg von Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus in Europa, besonders in Ungarn.“

Die rechtsextreme Jobbik-Partei, die gegen Roma und Juden hetzt, kam bei der ungarischen Parlamentswahl im April auf mehr als 20 Prozent der Stimmen und festigte damit ihre Stellung als drittstärkste Kraft im Parlament.