Europarat ruft Rumänien zu Aufbesserung der Lage der Roma auf

Der Europarat hat Rumänien zu einer Aufbesserung der Lage der Roma und zum besseren Schutz von Behinderten aufgerufen. „Ich rufe die Behörden auf, mehr Mittel zuzuweisen und die Roma-Mediatoren besser einzusetzen“, sagte der Menschenrechtskommissar des Europarats Nils Muiznieks nach einem Besuch in Rumänien.

Menschenrechtskommissar Muiznieks, äußerte sich auch „sehr beunruhigt“ über die „unmenschliche und erniedrigende Behandlung“ von Behinderten in geschlossenen Einrichtungen. Behinderte vom Rest der Bevölkerung zu isolieren, führe zwangsläufig zur Verschlechterung ihres Gesundheitszustands und zu ihrer weiteren „Stigmatisierung und Marginalisierung“.

Lernzentrum Periam Roma-Bub

wienerroither

Lernzentrum der Erste Stiftung im rumänischen Periam

Zur Lage der Minderheit der Roma hob Muiznieks lobend mehrere Maßnahmen hervor, um den Schulbesuch von Romakindern und den Unterricht in Romani zu fördern. Zugleich kritisierte er aber, dass die Schulabbrecherquote von 36 Prozent bei den Roma noch immer deutlich zu hoch sei.

Roma-Mediatoren seien „sehr effizient“

„Ich rufe die Behörden auf, mehr Mittel zuzuweisen und die Roma-Mediatoren besser einzusetzen“, sagte der Kommissar. Das Mittel der Mediatoren, die als Mittler zwischen den Schulen und den Familien der Roma dienen, sei „sehr effizient“. Ihre Zahl wurde aber in den vergangenen Jahren aufgrund von Haushaltskürzungen von 800 auf 300 reduziert. Muiznieks forderte auch, weiter Geburtsurkunden und Personalausweise an Roma auszustellen, die bisher keine haben, um ihnen den Zugang zum Bildungs- und Gesundheitswesen zu ermöglichen.