Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Vor 69 Jahren, am 27. Januar 1945, wurden die letzten Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau von der sowjetischen Armee befreit. „Wir gedenken heute aller Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur wurden.“

„Wir Sinti und Roma teilen mit den Juden das furchtbare Schicksal der systematischen Vernichtung im nationalsozialistisch besetzten Europa. Orte wie Auschwitz, Majdanek, Treblinka, wie Dachau, Buchenwald oder Bergen-Belsen stehen auch symbolhaft für den Holocaust an unserer Minderheit, dem europaweit eine halbe Million unserer Menschen zum Opfer fiel“, sagt Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, bei seiner Rede auf dem Raoul Wallenbergplatz in Stockholm.

Raoul Wallenbergplatz in Stockholm

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Wie keine andere Minderheit in Europa sind Sinti und Roma in ihrem Alltag Diskriminierung, gesellschaftlicher Ausgrenzung und vielfältigen Formen von Rassismus ausgesetzt. Selbst Regierungsparteien betreiben Populismus auf Kosten der Minderheit, um politisch Gewinn daraus zu ziehen.

„Dies trägt mit dazu bei, gegen Sinti und Roma gerichtete rassistische Vorurteilsstrukturen bis weit in die Mitte der Gesellschaft zu tragen und demokratiefeindliche Parteien zu stärken“, betonte Rose. Eine neue Dimension rassistisch motivierter Gewalt stellen die gezielten Morde an Angehörigen der Roma-Minderheit dar, wie sie etwa Ungarn vor einigen Jahren erschüttert haben.

„Unser Ziel muss sein, dass Sinti und Roma in allen europäischen Staaten in das nationale Gedächtnis ihrer Heimatländer aufgenommen werden: als integraler Bestandteil der eigenen Geschichte und der eigenen Kultur. Nur so werden wir Ausgrenzung und Rassismus in der Gegenwart überwinden“, fügt Vorsitzender Rose abschließend hinzu.