A4-Prozess in Kecskemét

Einer der Angeklagten im Prozess zu den 71 toten Flüchtlingen an der A4 im Burgenland hat ein Geständnis abgelegt. Der Komplize belastete laut dem vor Gericht im ungarischen Kecskemet verlesenen Einvernahmeprotokoll den Bandenchef schwer. Dieser sei zu gierig geworden: „Deswegen sitzen wir hier.“

Begonnen hatte die Zusammenarbeit mit dem aus Afghanistan stammenden mutmaßlichen Drahtzieher mit Autogeschäften. Der Komplize schilderte auch die Schlepperfahrt im Detail. Von den 71 toten Menschen habe er erst im Fernsehen erfahren.

Im Prozess um das A4-Flüchtlingsdrama im Burgenland mit 71 Toten hat der mutmaßliche Komplize des Bandenbosses am Donnerstag bei dem Prozess im ungarischen Kecskemet ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der Prozess hätte zwar mit den Einvernahmen der beiden Hauptangeklagten fortgesetzt werden sollen.

Die beiden weigerten sich jedoch auszusagen, ehe nicht ihre mitangeklagten Komplizen befragt wurden. So wurden die bisherigen Einvernahmen verlesen. Wie den Einvernahmeprotokollen zu entnehmen ist, berichtete der eine Hauptangeklagte, wie er mit dem 30-jährigen afghanische Chef der Schlepperbande zunächst gemeinsame Autogeschäfte getätigt hatte, bis ihn der Afghane im Juni 2015 gefragt habe, ob er Schlepperfahrer aufstellen könne. Der Bandenboss sei mit der Zeit allerdings zu gierig geworden. Mehr auf ORF.at.