Gräberfeld der Awaren in Ungarn gefunden

Archäologen in Ungarn haben im Süden des Landes ein ausgedehntes Gräberfeld der frühmittelalterlichen Awaren entdeckt. Die sechs Friedhöfe mit insgesamt 800 Gräbern erstrecken sich über ein kompaktes Gelände nahe der Ortschaft Varong (Bezirk Tolna), sagte Ausgrabungseiter Janos Gabor Odor am Montag der Nachrichtenagentur MTI.

Die Archäologen des Wosinsky-Museums in der Bezirkshauptstadt Szekszard und der Universität Pecs (Fünfkirchen) legten bislang 15 Gräber frei, je zwei bis drei aus jedem der sechs Friedhöfe, fügte er hinzu. Sie stammen aus der Zeit vom Ende des 7. bis zum 9. Jahrhundert.

Das Wosinsky-Museum hatte bereits am vergangenen Mittwoch auf seiner Webseite von dem Fund berichtet. In den freigelegten Sarkophagen stießen die Archäologen auf recht gut erhaltene Skelette. An den Grabbeigaben lasse sich aber auch erkennen, dass die Awaren als damalige Herrenschicht bereits der Verarmung anheimfielen, sagte Odor. Darunter befinden sich Ohrgehänge aus Bronze, Geschirr, Tierknochen, Spangen und Gürtelschnallen. 

Die Awaren waren im Frühmittelalter aus Asien gekommen. Sie herrschten über ein Reich, das sich vom heutigen Tschechien über Ungarn bis Bulgarien erstreckte.