Ungarn schließt Eisenbahn-Grenzübergänge zu Kroatien

Ungarn schließt ab Sonntag seine drei Eisenbahn-Grenzübergänge zum EU-Nachbarn Kroatien. Dies berichteten ungarische Medien. Die Maßnahme sei vorerst auf 30 Tage befristet und erfolge „im Interesse der öffentlichen Sicherheit“, heißt es in der Verordnung des ungarischen Innenministers Sandor Pinter.

Eine nähere Begründung enthält das Dokument nicht. Betroffen sind die Eisenbahn-Grenzübergänge Murakeresztur-Kotoriba, Gyekenyes-Koprivnica und Magyarboly-Beli Manastir. Ungarn schottet sich mit Zäunen an seiner Südgrenze gegen Flüchtlinge ab. Auch an der Landgrenze zu Kroatien befinden sich Sperranlagen. Zum Teil markieren die Flüsse Mur und Drau die Grenze.

Die Grenzmaßnahme könnte im Zusammenhang mit dem neuen österreichischen Grenzmanagement stehen, das eine strikte Kontingentierung von Asylanträgen vorsieht. Slowenien will die österreichischen Quoten ebenfalls umsetzen, und aus Kroatien kommende Migranten vermehrt zurückweisen. Dies könnte zu einem Rückstau in Kroatien und einem stärkeren Druck auf die kroatisch-ungarische Grenze führen.