Mazedonien hofft auf EU-Beitrittsgespräche

Der designierte Premier Mazedoniens, der Sozialdemokrat Zoran Zaev, will den EU-Beitrittsprozess seines Landes vorantreiben. Er hoffe, dass es im kommenden Jahr seitens Brüssel zur Aufnahme der Beitrittsgespräche mit seinem Land kommen werde, erklärte Zaev laut Medienberichten vom Donnerstag in Skopje.

Die Eröffnung der Kapitel 23 und 24 - Justiz und Grundrechte, Freiheit und Sicherheit - sei von großem Nutzen für sein Land, erklärte Zaev. Am Mittwochabend nahm er an einem Treffen der EU-Außenpolitikbeauftragten Federica Mogherini mit den Ministerpräsidenten der sechs Westbalkanstaaten - Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Albanien und Mazedonien - teil.

Wie lokale Medien berichteten, betonte Zaev auch, dass er bis zum Wochenende seine Regierung fixieren wolle. Der Sozialdemokrat hatte sich die Parlamentsmehrheit von 67 von insgesamt 120 Sitzen dank des Bündnisses mit drei albanischen Parlamentskräften gesichert. Präsident Gjorge Ivanov hatte sich wochenlang geweigert, ihn mit der Regierungsbildung zu beauftragten. Grund war Zaevs Regierungsprogramm, das der albanischen Volksgruppe - gut ein Viertel der Landesbevölkerung - größere Rechte beim Sprachgebrauch in den Institutionen einräumen würde.

Mazedonien hat seit Ende 2005 den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Der langjährige Namensstreit mit Griechenland hatte bisher weitere Annäherungsfortschritte sowohl in Richtung der Europäischen Union wie auch der NATO-Allianz verhindert. Zaev äußerte sich zur Problemlösung mit Griechenland zunächst allerdings nicht.

Siehe Meldung vom 24.05.2017