Gedenken in Frauenkirchen

Am 12.3. erinnerte man in Frauenkirchen an die Opfer des Nationalsozialismus. Schülerinnen und Schüler berichteten in ihrer Präsentation in der HAK Frauenkirchen von den tragischen Schicksalen der Insassen des Anhaltelagers im Ort. Das „Esterhazy Schlössel“, heute Teil des Schulzentrums, wurde von den Nationalsozialisten als Gefängnis und Folterstätte genutzt.

On demand | Roma sam | 19.3.2018

Gedenktafel in Frauenkirchen

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Gedenken in Frauenkirchen

400 Personen, politische Gegner und Angehörige der jüdischen Bevölkerung, wurden hier eingesperrt und teilweise in Konzentrationslager deportiert. An dieser Stelle wurde nun eine Gedenktafel enthüllt, die an die unmenschlichen Taten erinnern soll.

Gedenktafel in Frauenkirchen

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In der Sendung sprechen darüber Bürgermeister Josef Ziniel; Christina Thell und Markus Hödl, Schüler/innen der HAK Frauenkirchen; Elfriede Wunder-Türk, Tochter eines ehememaligen Häftlings/Zeitzeugen.

„Bewusst erinnern“

Die Veranstaltung rund um die Enthüllung der Gedenktafel ist Teil der Veranstaltungsreihe „Bewusst erinnern“. Dahinter stehen die Initiative „Erinnern Frauenkirchen“ und der Kulturverein „Umdenken“ des Weinguts Umathum. Josef Umathum und seiner Frau Ariane ist es wichtig, das Denken der Bevölkerung bewusst mitzugestalten und aufzuklären.

Keller, in dem Juden und Oppositionelle während der Nazi-Zeit festgehalten und gequält wurden

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In diesem Keller wurden Juden und Oppositionelle festgehalten und gequält

Der Historiker Herbert Brettl ist Hauptinitiator der Errichtung der Gedenktafel. Seit Jahren ist er die mahnende Stimme des Erinnerns im Bezirk Neusiedl am See. Brettl erforschte auch als einer der ersten die bis dahin vergessene Geschichte der Roma im Bezirk. Zwar waren unter den Opfern des Anhaltelagers in Frauenkirchen keine Roma, vor allem, weil sie zu diesem Zeitpunkt im Ort nicht ansässig waren, jedoch konnte Brettl auch hier ein Stück verlorene Geschichte aufarbeiten.

Dritter Antiziganismusbericht

Am Donnerstag wurde vom Wiener Verein Romano Centro der dritte Antiziganismusbericht in der VHS in Eisenstadt präsentiert. Insgesamt wurden 55 Fälle von Antiziganismus in den Bereichen Medien, Politik, Zugang zu Gütern und Dienstleistungen, Polizei, öffentlicher Raum, Arbeitswelt und Bildung zusammengetragen. Ferdinand Koller, Mitarbeiter des Vereins Romano Centro und der Arbeitsgruppe zum Antiziganismusbericht 2017, erläuterte die Ergebnisse.

Vor allem in Form von Vandalismus tritt der Antizignismus verstärkt auf. Häuserwände werden beschmiert, aber auch im Bereich Social Media ist die negative Darstellungsweise häufig anzutreffen, so Koller.

Das Romano Centro verfolgt verschiedene Ansätze dem Antiziganismus entgegen zu wirken, nimmt sich ein Beispiel an Deutschland und Schweden, die in der Geschichtsaufarbeitung und Denkmal Errichtung vorreiter sind.

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